So erkennt man einen Schlaganfall
„Zeit ist Hirn“ – das sagen die Ärzte gerne. Warum? Bei einem Schlaganfall kommt es tatsächlich auf jede Minute an.
Es ist ein schöner Sommermorgen. Du sitzt beim Frühstück in der Küche und möchtest Dir noch einen Kaffee machen. Als Du aufstehen willst, reagiert Dein linkes Bein nicht mehr. Was tust Du jetzt? Das kommt vermutlich vom langen Sitzen, denkst Du, das ist bald wieder in Ordnung. Warum auch gleich etwas Schlimmeres vermuten?
Die Symptome eines Schlaganfalls sind unspektakulär, sie wirken wenig bedrohlich und werden gerne auf andere Befindlichkeiten verschoben. Dabei sollten sie sehr ernst genommen werden. Jeder Schlaganfall ist ein Notfall, der tödlich enden kann. Klicke Dich sich durch die Bildershow, um zu erfahren, wie Du einen Schlaganfall erkennen kannst.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall ist eine mehr als 24 Stunden anhaltende Störung der Gehirnfunktion. Dabei wird ein Hirnbereich weniger mit Blut versorgt und erhält nicht mehr ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe.
Das betroffene Areal kann aus diesem Grund seiner Aufgabe vorläufig oder dauerhaft nicht nachkommen. Je länger dieser Zustand so bleibt, umso langfristiger sind die angerichteten Schäden.
Natürlich kann es sich auch erstmal um eine kurzfristige Durchblutungsstörung im Gehirn handeln. Dann halten die Symptome wenige Minuten bis zu 24 Stunden an.
Doch auch der Vorbote des Schlaganfalls sollte umgehend von einem Arzt behandelt werden. Denn er weist auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko hin.
Risikogruppen für einen Schlaganfall
Allgemein steigt das Risiko mit einem zunehmenden Alter an. Mehr als 80 Prozent der Schlaganfallopfer sind älter als 60 Jahre. Doch auch junge Menschen und sogar Kinder und Neugeborene können betroffen sein.
Eine genetische Veranlagung, Rauchen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, bestimmte Herzkrankheiten, Übergewicht, Migräne und zu hoher Alkoholkonsum sind einige Beispiele, die Risikofaktoren für einen Hirnschlag bilden.
Schlaganfall: Was tun?
- Notruf wählen
Zeigt eine Person Schlaganfall-Symptome, gilt es, schnell zu handeln. Es ist wichtig, die Person unverzüglich in ärztliche Behandlung zu übergeben, damit die Schäden des Gehirns minimal gehalten werden können. Deshalb sofort den Notarzt rufen! - Wiederbelebung
Findet man keinen Puls mehr und/oder atmet der Betroffene nicht mehr, sollte man auf hartem Untergrund mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. - Stabile Seitenlage
Ist die Person nicht bei Bewusstsein oder erbricht sich, bring sie in die stabile Seitenlage. Nun solltest Du regelmäßig die Atmung und den Puls kontrollieren. - Ruhig lagern
Ist die Person bei Bewusstsein, sollte sie am besten mit einem um etwa 30 Grad erhöhten Oberkörper gelagert werden. Dafür kann man ihr beispielsweise ein Kissen unter den Rücken schieben. - Beim Betroffenen bleiben
Bis der Notarzt eintrifft, sollte man beim Betroffenen bleiben. Sprich mit der Person und beruhige sie. - Situation angenehmer machen
Lockere beengende Kleidung oder entnehme die Zahnprothese, während Du wartest. In dieser stressigen Situation sollte sich die Person so wenig eingeengt wie möglich fühlen. - Kein Essen, kein Trinken!
Wichtig ist: Dem Betroffenen nichts zu essen oder zu trinken geben! Durch das Gerinnsel im Gehirn kann der Schluckmechanismus gestört sein. Wenn die Nahrung ungehindert in die Luftröhre fließt, kann dies später Lungenentzündungen auslösen. - Notarzt trifft ein
Sobald der Notarzt eintrifft, hat man diesen Teil der Ersten Hilfe fast geschafft. Dem Arzt sollten die wichtigsten Informationen mit auf den Weg gegeben werden: Welche Symptome hat der Betroffene? Wann haben sie eingesetzt? Welche Medikamente nimmt er? Gibt es Vorerkrankungen?
Nach einem Schlaganfall
Nachdem ein Schlaganfall überstanden ist, ist es wichtig, früh mit der Therapie und Rehabilitation zu beginnen.
Denn aufgetretene Störungen und Behinderungen können sich noch über Monate hinweg wieder zurückbilden. Alte Fähigkeiten können erneut erlernt werden, indem gesunde Gehirnanteile die Funktion der kranken übernehmen.
Neben Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und einem neuropsychologischen Training werden bestehende Risikofaktoren des Patienten analysiert, um weitere Schlaganfälle zu verhindern.
Wie kann man einen Schlaganfall vorbeugen?
Um zu verhindern, dass man einen Schlaganfall erleidet, sollte man gegen die Risikofaktoren vorgehen. Lass Dich bei Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes, die das Risiko erhöhen, von einem Arzt behandeln.
Wenn Du rauchst, solltest Du dies aufgeben. Das Risiko für einen Schlaganfall steigt durch den Nikotinkonsum, reduziert sich aber fünf Jahre nach der letzten Zigarette auf das eines Nichtrauchers. Starker Alkoholkonsum ist ebenfalls zu vermeiden.
Zu guter Letzt ist es ratsam, sich ausreichend und regelmäßig zu bewegen und sich um einen gesunden Lebensstil zu bemühen. Das Gute daran: So kannst Du nicht nur dem Schlaganfall entgegen wirken!