Überlebenswichtig: So erkennen Sie einen Schlaganfall

Überlebenswichtig: So erkennen Sie einen Schlaganfall
Der Beginn eines Schlaganfalls hat viele Gesichter. Damit Sie die Symptome identifizieren können, hat die "Apotheken Umschau" einen Ratgeber zusammengestellt. Wir verraten Ihnen, auf welche Symptome Sie achten sollten.
„Zeit ist Hirn“ – das sagen die Ärzte gerne. Warum? Bei einem Schlaganfall kommt es tatsächlich auf jede Minute an. Je schneller Helfer reagieren, je schneller die Behandlung beginnt, umso eher kann der Schaden des Gehirns minimiert werden. Besonders wichtig dafür ist, die Symptome zu erkennen und sofort zu handeln. Doch wissen Sie, was auf einen Schlaganfall hindeutet? Die Apothekenrundschau hat aus diesem Grund einen Ratgeber zusammengestellt. Wir haben die wichtigsten Infos für Sie herausgesucht.
Es ist ein schöner Sommermorgen. Sie sitzen beim Frühstück in der Küche und möchten sich noch einen Kaffee machen. Als Sie aufstehen wollen, reagiert Ihr linkes Bein nicht mehr. Was tun Sie jetzt? Das kommt vermutlich vom langen Sitzen, denken Sie, das ist bald wieder in Ordnung. Warum auch gleich etwas Schlimmeres vermuten?
Die Symptome eines Schlaganfalls sind unspektakulär, sie wirken wenig bedrohlich und werden gerne auf andere Befindlichkeiten verschoben. Dabei sollten sie sehr ernst genommen werden. Jeder Schlaganfall ist ein Notfall, der tödlich enden kann. Klicken Sie sich durch die Bildershow, um zu erfahren, wie Sie einen Schlaganfall erkennen können.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall ist eine mehr als 24 Stunden anhaltende Störung der Gehirnfunktion. Dabei wird ein Hirnbereich weniger mit Blut versorgt und erhält nicht mehr ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe.
Das betroffene Areal kann aus diesem Grund seiner Aufgabe vorläufig oder dauerhaft nicht nachkommen. Je länger dieser Zustand so bleibt, umso langfristiger sind die angerichteten Schäden.
Natürlich kann es sich auch erstmal um eine kurzfristige Durchblutungsstörung im Gehirn handeln. Dann halten die
Symptome wenige Minuten bis zu 24 Stunden an.
Doch auch der Vorbote des Schlaganfalls sollte umgehend von einem Arzt behandelt werden. Denn er weist auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko hin.
Risikogruppen für einen Schlaganfall
Allgemein steigt das Risiko mit einem zunehmenden Alter an. Mehr als 80 Prozent der Schlaganfallopfer sind älter als 60 Jahre. Doch auch junge Menschen und sogar Kinder und Neugeborene können betroffen sein.
Eine genetische Veranlagung, Rauchen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, bestimmte Herzkrankheiten, Übergewicht, Migräne und zu hoher Alkoholkonsum sind einige Beispiele, die Risikofaktoren für einen Hirnschlag bilden.
Schlaganfall: Was tun?
- Notruf wählen
Zeigt eine Person Schlaganfall-Symptome, gilt es, schnell zu handeln. Es ist wichtig, die Person unverzüglich in ärztliche Behandlung zu übergeben, damit die Schäden des Gehirns minimal gehalten werden können. Rufen Sie deshalb sofort den Notarzt! - Wiederbelebung
Finden Sie keinen Puls mehr und/oder atmet der Betroffene nicht mehr, sollten Sie auf hartem Untergrund mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. - Stabile Seitenlage
Ist die Person nicht bei Bewusstsein oder erbricht sich, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage. Nun sollten Sie regelmäßig die Atmung und den Puls kontrollieren. - Ruhig lagern
Ist die Person bei Bewusstsein, lagern Sie sie am besten mit einem um etwa 30 Grad erhöhten Oberkörper. Dafür können Sie ihr beispielsweise ein Kissen unter den Rücken schieben. - Beim Betroffenen bleiben
Bis der Notarzt eintrifft, sollten Sie beim Betroffenen bleiben. Sprechen Sie mit der Person und beruhigen Sie sie. - Situation angenehmer machen
Lockern Sie beengende Kleidung oder entnehmen Sie die Zahnprothese, während Sie warten. In dieser stressigen Situation sollte sich die Person so wenig eingeengt wie möglich fühlen. - Kein Essen, kein Trinken!
Wichtig ist: Geben Sie dem Betroffenen nichts zu Essen oder zu Trinken! Durch das Gerinnsel im Gehirn kann der Schluckmechanismus gestört sein. Wenn die Nahrung ungehindert in die Luftröhre fließt, kann dies später Lungenentzündungen auslösen. - Notarzt trifft ein
Sobald der Notarzt eintrifft, haben Sie Ihren Teil der Ersten Hilfe fast geschafft. Geben Sie dem Arzt die wichtigsten Informationen mit auf den Weg: Welche Symptome hat der Betroffene? Wann haben Sie eingesetzt? Welche Medikamente nimmt er? Gibt es Vorerkrankungen?
Nach einem Schlaganfall
Nachdem ein Schlaganfall überstanden ist, ist es wichtig, früh mit der Therapie und Rehabilitation zu beginnen.
Denn aufgetretene Störungen und Behinderungen können sich noch über Monate hinweg wieder zurückbilden. Alte Fähigkeiten können erneut erlernt werden, indem gesunde Gehirnanteile die Funktion der kranken übernehmen.
Neben Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und einem neuropsychologischen Training werden bestehende
Risikofaktoren des Patienten analysiert, um weitere
Schlaganfälle zu verhindern.
Wie kann man einen Schlaganfall vorbeugen?
Um zu verhindern, dass man einen Schlaganfall erleidet, sollte man gegen die
Risikofaktoren vorgehen. Lassen Sie sich bei
Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes, die das
Risiko erhöhen, von einem Arzt behandeln.
Wenn Sie rauchen, sollten Sie dies aufgeben. Das
Risiko für einen Schlaganfall
steigt durch den Nikotinkonsum, reduziert sich aber fünf Jahre nach der letzten Zigarette auf das eines Nichtrauchers. Starker Alkoholkonsum ist ebenfalls zu vermeiden.
Zu guter Letzt ist es ratsam, sich
ausreichend und regelmäßig zu bewegen und sich um einen gesunden Lebensstil zu bemühen. Das Gute daran: So können Sie nicht nur dem Schlaganfall entgegen wirken!