Coronavirus: IIHF-Präsident Fasel hält Zuschauerausschluss bei WM für "undenkbar"

Coronavirus: IIHF-Präsident Fasel hält Zuschauerausschluss bei WM für "undenkbar"
Köln (SID) - Der Präsident des Eishockey-Weltverbandes IIHF, Rene Fasel, hat im Zuge des grassierenden Coronavirus einen Zuschauerausschluss bei der WM in der Schweiz (8. bis 24. Mai) ausgeschlossen. Sollte sich das Virus weiter ausbreiten, ist für Fasel wahrscheinlicher, "dass wir in diesem Fall die WM ganz ausfallen lassen", sagte er der Neuen Zürcher Zeitung.
"Für mich ist es undenkbar, 64 WM-Spiele ohne Zuschauer zu bestreiten. Das macht auch deshalb keinen Sinn, weil die Zuschauer, die Tickets gekauft und Hotels gebucht haben, wahrscheinlich trotzdem anreisen würden. Das Problem würde damit vor die Stadien in die Public-Viewing-Zonen verlagert", sagte der 70-Jährige.
Der scheidende Präsident, für dessen Nachfolge DEB-Präsident Franz Reindl als aussichtsreicher Kandidat gehandelt wird, betonte jedoch, dass er eine Absage so lange wie möglich hinauszögern wolle. Eine endgültige Entscheidung soll spätestens Mitte April gefällt werden.
"Es wird ein Rennen gegen die Zeit. Mitte April lösen wir Bestellungen aus und beginnen mit dem Aufbau der speziellen Infrastruktur", sagte Gian Gilli, Präsident des WM-Organisationskomitees. Auf Anordnung des Bundesrates sind in der Schweiz alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 teilnehmenden Personen bis mindestens zum 15. März verboten worden, die letzten Hauptrunden-Partien in den Eishockey-Topligen NLA und NLB wurden bereits unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen.
Sollte die WM trotz Covid-19 wie geplant stattfinden, könnte es zudem zu Problemen mit der NHL kommen. Die beste Liga der Welt ist aufgrund des Versicherungsschutzes zögerlich, die Spieler für die WM freizugeben. Das würde auch die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) betreffen, die dann u.a. nicht auf Superstar Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers zurückgreifen könnte. "Die NHL kann den europäischen Spielern nicht verbieten, den Sommer in ihrer Heimat zu verbringen. Doch sie kann ihnen die Spielerlaubnis verweigern", sagte Fasel.