DEL entscheidet am 19. November über Saisonstart im Dezember

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Köln (SID) - Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) wird am 19. November im Rahmen einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung über ihren zweimal verschobenen Saisonstart entscheiden. Darauf verständigten sich die 14 Klubs einstimmig im Rahmen einer Videokonferenz.
"Es müssen die Karten auf den Tisch, auch wenn das Blatt schlecht ist. Und dann müssen die Klubs sich entscheiden", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke dem SID: "Die Stimmung ist sehr konstruktiv. Alle Klubs arbeiten daran, dass es möglich gemacht werden kann. Ihnen ist bewusst, dass sie nicht mit Zuschauern rechnen können."
Ins Auge gefasst ist der 18. Dezember als Starttermin. Aufgrund der Corona-Pandemie war der Saisonbeginn zunächst vom 18. September auf den 13. November verschoben worden. Doch auch dieses Datum wurde wieder verworfen, weil die wirtschaftlichen Probleme bei einem Spielbetrieb mit wenigen oder gar ohne Zuschauer nicht gelöst waren. Im März war die vergangene Saison nach der Hauptrunde abgebrochen worden, die Play-offs fielen aus. Nach SID-Informationen müssen mindestens zehn Klubs ihre Teilnahme zusagen, damit gestartet wird.
Geplant wird ohne Zuschauereinnahmen und mit dem staatlichen Zuschuss von 800.000 Euro, den bis auf Red Bull München alle Klubs beantragt haben. Mit Geisterspielen fehlen im Schnitt fast zwei Drittel der Einnahmen, die Umsätze für die von sieben auf viereinhalb Monate verkürzte Saison werden voraussichtlich um 60 Millionen Euro auf die Hälfte schrumpfen. Die Spieler verzichten auf bis zu 60 Prozent ihrer Gehälter, die Gesellschafter müssen dennoch drauflegen.
Tripcke geht davon aus, bis zur Abstimmung "ein sehr gutes Bild" zu haben, "wer was aus dem Fördertopf kriegt". Bislang haben vier Klubs Bewilligungen erhalten, die anderen Anträge sind in Bearbeitung. Außerdem schaue man, "welche anderen Förderprogramme noch für die Klubs infrage kommen. Aber klar ist: Die Klubs können aktuell nur ohne Zuschauer und mit maximal 800.000 Euro Zuschuss rechnen."
Eishockey kehrt am Wochenende mit dem Deutschland Cup der Nationalmannschaft in Krefeld nach fast acht Monaten Zwangspause zurück - ab Donnerstag mit stark eingeschränktem Programm, weil Lettland der einzige internationale Gegner ist. In einer Woche beginnt der MagentaSport Cup als Testlauf für die DEL, an dem acht der 14 Klubs teilnehmen.