Finalniederlage schmerzt Magdeburg - Meisterschaft als Trost

Nach dem zweiten verlorenen Finale in Folge herrschte Frust bei den Magdeburger Handballern.
Köln (SID) - Nach dem zweiten verlorenen Finale in Folge herrschte Frust bei den Magdeburger Handballern. Da half zunächst selbst die Aussicht auf den ersten Meistertitel seit 21 Jahren nicht mehr. "Man denkt, man hat alles erlebt in diesem Sport, und dann passiert das", sagte Trainer Bennet Wiegert der Magdeburger Volksstimme: "Das gilt es zu verarbeiten. Das wird alles andere als einfach."
Am Sonntagabend hatte der SC Magdeburg die erfolgreiche Titelverteidigung in der European League denkbar knapp verpasst, im Finale unterlag der souveräne Bundesligaspitzenreiter in der Altice Arena dem Gastgeber Benfica Lissabon mit 39:40 nach Verlängerung. Schon im Pokalfinale Ende April hatte sich der SCM dem THW Kiel geschlagen geben müssen. Die wichtigste Trophäe der Saison ist dem Klub aber nur noch theoretisch zu nehmen.
Am Donnerstag können sich die Magdeburger gegen HBW Balingen-Weilstetten mit dem vorzeitigen Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft seit 2001 trösten. Es wäre der zweite Titel der Saison nach dem überraschenden Sieg bei der Klub-WM (IHF Super Globe). "Jetzt müssen wir schnell regenerieren und am Donnerstag das große Ziel angehen", sagte Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt.
Ihren fünften Titel im zweitklassigen europäischen Handballwettbewerb hätten die Magdeburger dennoch gerne aus Lissabon mitgenommen, nicht zuletzt weil sie damit alleiniger Rekordhalter der European League geworden wären. Nach dem 34:29 im Halbfinale gegen Nexe Nasice aus Kroatien war die Hoffnung groß, die Finalniederlage hinterließ laut Trainer Wiegert eine "zutiefst enttäuschte und frustrierte Mannschaft".
Kreisläufer Magnus Saugstrup stellte fest: "Wir waren nicht gut genug." Trotz zwölf Treffern des überragenden Omar Ingi Magnusson, trotz einer Führung bis wenige Sekunden vor Schluss. Mit dem letzten Wurf der regulären Spielzeit erzwang Alexis Borges Hernandez die Verlängerung für Benfica - und setzte auch dort den Schlusspunkt. Wiegert weiß: "Jetzt ist viel Coachingarbeit gefragt."