Michelmann: "Sind wahrscheinlich die sensibelste Handball-Nation der Welt"

Andreas Michelmann vom DHB hat zur Kenntnis genommen, dass fast nur deutsche Leistungsträger wegen der Corona-Pandemie auf die Handball-WM verzichten.
Köln (SID) - Präsident Andreas Michelmann vom Deutschen Handballbund (DHB) hat zur Kenntnis genommen, dass fast ausschließlich deutsche Leistungsträger wegen der Corona-Pandemie auf die Handball-WM in Ägypten (13. bis 31. Januar) verzichten. "Wir sind wahrscheinlich die sensibelste Handball-Nation der Welt", sagte Michelmann in der am Dienstag erscheinenden Ausgabe der Sport Bild: "Wenn ich sehe, dass in Kiel die Deutschen nicht fliegen, die Dänen, Kroaten und Slowenen aber sehr wohl, ist es vielleicht auch in den Personen begründet."
Eine Diskussion darüber sei aber "am Ende müßig, denn die Entscheidungen sind getroffen", sagte Michelmann, den die Absage der frischgebackenen Champions-League-Sieger Patrick, Wiencek, Hendrik Pekeler und Steffen Weinhold dennoch schmerzt. Auch Finn Lemke (MT Melsungen) verzichtet aus familiären Gründen auf das erste Großereignis im Olympiajahr.
"Natürlich hätte ich sie gern in Ägypten gesehen, aber wir haben es den Spielern ja freigestellt, sich zu entscheiden. Das haben sie auch getan. Ich war persönlich bei den digitalen Gesprächen dabei, kann ihre Beweggründe verstehen. Ich werde sie deshalb auch nicht denunzieren", erklärte der 61 Jahre alte DHB-Boss: "Es gebührt den Spielern Respekt, die hinfliegen."
Der dreimalige Welthandballer Mikkel Hansen von Titelverteidiger Dänemark erwog zumindest zwischenzeitlich einen Verzicht auf die WM. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich noch nicht darüber nachgedacht hätte, und ich tue es immer noch", sagte der 33-Jährige von Paris St. Germain der Zeitung Jyllands-Posten. Sein Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen sagte am Montag nach einem Gespräch mit Hansen allerdings, dass sein Topstar dabei sein werde.
Der Schwede Lukas Nilsson (24) von den Rhein-Neckar Löwen verzichtet definitiv auf die WM.