"Schon jetzt ganze Generation verloren": Roth-Zwillinge fordern raschen Restart
Handball: Weitere Coronatests beim TVB Stuttgart negativ
Hamburg (SID) - "Aussagen, dass wir erst im Januar beginnen sollen, sind aberwitzig. Wir brauchen Action, unser Sport muss sofort auf die Bildfläche zurückkommen, ansonsten werden wir große Probleme haben, diese Sportart weiter zu betreiben", sagte Roth dem SID.
Der frühere Nationalspieler und Gewinner von Olympia-Silber 1984 in Los Angeles unterstrich die Notwendigkeit des geplanten Starts Anfang Oktober - ob mit oder ohne Zuschauern. Durch die coronabedingte Zwangspause habe der Handball "schon jetzt eine ganze Generation verloren", sagte Roth, der zuletzt die Füchse Berlin trainierte und ab Oktober als Nationaltrainer Bahrains arbeitet: "Junge Leute gehen vom Handball weg und kommen in dieser Zeit erst gar nicht zum Handball hin. Das ist für eine Sportart wie unsere tödlich."
Zuletzt hatte es Forderungen nach einem späteren Ligastart und einer Absage der WM gegeben. "Es gibt erschreckende Aussagen aus Flensburg und Kiel zu einer weiteren Verschiebung des Saisonstarts. Ich sage ganz klar: Die Saison darf nicht später anfangen, die Weltmeisterschaft im Januar nicht abgesagt oder verschoben werden", sagte Roth: "Es muss jetzt wieder Handball gespielt werden."
Auch Michael Roths Zwillingsbruder Uli, einstiger Rekord-Nationalspieler und heutiger Spielerberater unter anderem von Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer, plädiert für einen raschen Restart. "Nach der großen Solidarität aller Spieler, die im Schnitt auf 30 Prozent ihrer Gehälter verzichten, um den Betrieb überhaupt am Laufen zu halten, ist Anfang Oktober ein ganz wichtiger Termin zu starten", sagte er dem SID: "Es wäre zwar blöd, ohne Zuschauer zu starten, aber der Leistungssportler braucht den Wettbewerb."
Die Zwillingsbrüder Michael und Uli Roth befinden sich gerade auf Promotionstour für ihr neues Buch "Hurra, dass wir noch leben". In dem Werk, das am 4. September erscheint, schreiben die beiden über ihre überwundene Prostatakrebs-Erkrankung aus dem Jahr 2009 und ihr Leben danach.