Britische Studie: Fußballer könnten höheres Demenz-Risiko haben
Britische Studie: Fußballer könnten höheres Demenz-Risiko haben
Köln (SID) - Dies geht aus einer breit angelegten Studie hervor, deren Ergebnisse der englische Fußballverband FA und die Spielervereinigung PFA am Montag veröffentlichten.
Bei der seit dem Jahr 2017 durchgeführten Studie der Universität Glasgow und der Hampden Sports Clinic untersuchten die Forscher die offizielle Gesundheits-Historie von 7676 Männern der Jahrgänge 1900 bis 1976, die in Schottland professionell Fußball gespielt hatten. 1180 der Untersuchten waren mittlerweile verstorben, zwei Drittel davon gehörten den Jahrgängen 1926 bis 1951 an.
Die Studie verglich die Daten der Fußballer mit einer Kontrollgruppe von 23.028 weiteren Männern und kam zu dem Ergebnis: Die früheren Profis lebten im Schnitt dreieinviertel Jahre länger als die Vergleichspersonen aus der Kontrollgruppe und starben weniger wahrscheinlich an Leiden wie Herzkrankheiten oder Lungenkrebs.
Im Gegensatz unterlagen die Ex-Fußballer aber einer weitaus größeren Wahrscheinlichkeit, an den Folgen einer Demenz-Erkrankung zu sterben. Gemäß der offiziellen Unterlagen starben elf Prozent der untersuchten Gruppe daran, bei der Vergleichsgruppe waren es nur drei Prozent - ein Tod aufgrund von Demenz war also dreieinhalb Mal so wahrscheinlich. Allerdings starben demenzkranke Fußballer nicht früher als demenzkranke "Normalbürger".
Die Studie nennt noch keine genauen Ursachen für die festgestellten Ergebnisse, auch die Auswirkungen von Gehirnerschütterungen, der Spielweise oder der unterschiedlichen Beschaffenheit von Fußbällen seien noch nicht erörtert worden. Gleiches gelte für den persönlichen Lebensstil der Fußballer.
Wie die FA mitteilte, soll nun eine unabhängige Kommission weitere Nachforschungen anstellen. Die FA hat bereits dem Weltverband FIFA und der europäischen Fußball-Union UEFA volle Unterstützung für Untersuchungen auf diesem Gebiet angeboten.