Nach Referendum: Attacken gegen Pique bei Spaniens Training
Nach Referendum: Attacken gegen Pique bei Spaniens Training
Madrid (SID) - Gerard Pique ist beim ersten Training mit Spaniens Fußball-Nationalmannschaft von Fans der Furia Roja attackiert worden. Während der öffentlichen Übungseinheit des Teams von Nationaltrainer Julen Lopetegui griffen Anhänger den bei Pokalsieger FC Barcelona spielenden Kapitän des Auswahlteams mit Pfiffen, verbalen Beleidigungen und Plakaten mit Aufschriften wie "Pique - hau ab!" massiv an.
Pique hatte am Sonntag nach dem Referendum in Katalonien in sehr emotionalen Statements Kritik an der teilweise aggressiven Vorgehensweise der Polizei zur Verhinderung von Stimmabgaben geübt. Vor dem Hintergrund der politisch eskalierten Situation in der Katalonien-Frage hatte der 30-Jährige außerdem seine Bereitschaft bestätigt, im Falle zu großer Widerstände gegen seine weitere Zugehörigkeit zur spanischen Nationalmannschaft "ohne Probleme" noch vor der WM-Endrunde 2018 in Russland zurückzutreten.
Wegen seines Einsatzes für das Recht der Bevölkerung in seiner Heimatregion Katalonien auf eine Abstimmung über die Unabhängigkeit von Spanien ist Pique bereits seit längerer Zeit für Anhänger der spanischen Elf ein Feindbild. Auch bei Einsätzen im spanischen Trikot ist der frühere Welt- und Europameister von Fans der Iberer schon mehrfach ausgepfiffen worden.
Piques Abschied aus dem Nationalteam, das am Freitag in Alicante gegen Albanien und drei Tage später in Israel seine letzten beiden WM-Qualifikationsspiele bestreitet, wäre für die Südeuropäer vor der WM eine erhebliche Schwächung. Lopetegui oder der Verband haben sich bislang noch nicht zur Situation des Ehemannes von Latina-Queen Shakira geäußert.