Hartung: Direkte Athletenförderung "ein riesiger Meilenstein"
Nach Olympia-Verzicht: Hartung fordert Verschiebung der Sommerspiele
Köln (SID) - Der Gründungspräsident des unabhängigen Vereins Athleten Deutschland e.V. ist begeistert von der deutlichen Ausweitung der Direktförderung für Sportler, die Seehofer am Mittwoch im Sportausschuss des Bundestages vorstellte.
"Wir freuen uns total", sagte Hartung im Gespräch mit dem SID, "das Ganze geht ja auf die Initiative der Athleten zurück." Leistungssportler seien nun nicht mehr "darauf angewiesen, bei der Bundeswehr oder der Polizei anzuheuern. Es ist eine echte Alternative", sagte Hartung, dem wichtig ist, dass aus den Mitteln des für den Sport zuständigen Bundesinnenministeriums (BMI) nun "auch der Nachwuchs gefördert wird".
Ab Sommer sollen sieben Millionen Euro zusätzlich über die Sporthilfe direkt an die Athleten verteilt werden. Nach der Einmalzahlung im Jahr 2018 werden diesmal auch Nachwuchsathleten und paralympische Sportler bedacht. Michael Ilgner, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Sporthilfe, bewertete den Entschluss als "epochalen Schritt für die Athletenförderung".
Für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ist die Direktförderung ein "elementarer Bestandteil der Leistungssportreform, um beste Bedingungen für die Athletinnen und Athleten zu schaffen, die im Fokus der Reform stehen." Der Dachverband benannte auf SID-Anfrage die Optimierung "der Rahmenbedingungen für die Trainerinnen und Trainer" als einen nächsten "wichtigen Schritt".
Im Konzept der direkten Athletenförderung ist vorgesehen, dass rund 2000 Sportler profitieren sollen. Athleten des Olympiakaders erhalten künftig 800 statt 300 Euro pro Monat, für Sportler aus dem Perspektivkader gibt es 700 anstelle von 300 Euro Grundförderung. Auf diese Regelung hatten sich das BMI und die Deutsche Sporthilfe in Zusammenarbeit mit dem Bundesverwaltungsamt geeinigt.