Madeleine Winter-Schulze wird 80: Ein Leben für die Reiterei
Madeleine Winter-Schulze wird 80: Ein Leben für die Reiterei
Ihr Name steht als Synonym für unzählige Erfolge der deutschen Reiterei, am Montag wird Madeleine Winter-Schulze 80 Jahre alt.
Köln (SID) - Als Mäzenin und Vertraute "ihrer" Reiter ist die Frau, deren Vater Eduard Winter 1925 das erste VW-Autohaus in Berlin gründete und als deutscher Lizenzhalter für Coca-Cola nach dem Krieg ein Vermögen erwirtschaftete, aus der Turnierszene nicht wegzudenken.
Seit sie 1950 als Neunjährige erstmals im Sattel von Alfredos saß, hat sich "MWS" mit Haut und Haaren der Reiterei verschrieben. 1959 war sie deutsche Meisterin in der Dressur sowie 1969 und 1975 im Springreiten der Amazonen. An den Vater erinnert sie sich "in tiefer Dankbarkeit", ihm zu Ehren gründete sie in Berlin eine Stiftung, die sich um notleidende Kinder kümmert. Für ihr soziales und gesellschaftspolitisches Engagement wurde ihr im April 2006 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Reden tut sie darüber so gut wie nie, ohnehin spricht sie "nicht so gerne" über sich selbst.
Zu den Reitern, deren Mäzenin sie ist, pflegt Madeleine Winter-Schulze ein Verhältnis, das längst über alle geschäftlichen Beziehungen hinausgeht. Dressurkönigin Isabell Werth und Springreiter Ludger Beerbaum stehen ihr so nahe wie eigene Kinder, und beide erwidern die Zuneigung mit aller Herzlichkeit. Ihr sei aufgefallen, sagt Isabell Werth, "dass ich ständig den Begiff 'außergewöhnlich' verwende, wenn ich über Madeleine spreche", und Beerbaum gibt zu, dass "ich die Reiterei ohne Madeleines Hilfe nicht so hätte betreiben können, wie ich es getan habe".
Madeleine Winter-Schulze ist die Besitzerin jener Pferde, mit denen speziell Werth und Beerbaum sowie Ingrid Klimke in der Vielseitigkeit in den vergangenen Jahrzehnten von Erfolg zu Erfolg ritten. Dazu zählen so unvergessene Vierbeiner wie Goldfever, Coupe de Coeur, Satchmo oder Warum nicht. "MWS" stellt ihren Reitern die Spitzenpferde ohne Gegenleistung zur Verfügung, eine Gewinn-Verlustrechnung stellt sie nicht auf. "Ich bin ja nicht auf Profit aus", sagte sie anlässlich ihres 75. Geburtstages im Jahr 2016 im SID-Interview.