Kongressabgeordnete fordern US-Firmen zu Peking-Boykott auf
Kongressabgeordnete fordern US-Firmen zu Peking-Boykott auf
Kongressabgeordnete haben in einer Anhörung fünf US-Firmen dazu aufgefordert, während der Winterspiele in Peking nicht als Sponsoren aufzutreten.
Washington (SID) - Kongressabgeordnete haben in einer Anhörung fünf US-Firmen dazu aufgefordert, während der Winterspiele in Peking nicht als olympische Sponsoren aufzutreten. In einer hitzigen Debatte ging es um den "Völkermord" an den Uiguren, den China laut Washington in der Xinjiang-Region verübt. Die chinesische Führung bestreitet den Genozid.
Der demokratische Senator Jeff Merkley warf den Firmen vor, sie "ernteten die Belohnung in Prestige und Propaganda" und zog eine Parallele zu den Olympischen Spielen 1936 in Berlin unter Adolf Hitler. Die Vertreter der Firmen argumentierten hingegen, sie hätten wenig Einfluss.
Experten vermuten, dass in Xinjiang bereits über eine Million Menschen in Lagern eingesperrt sind. Auf die Frage, ob die Winterspiele daher verlegt werden sollten, sagte Andrea Fairchild, Vizepräsidentin beim Kreditkartenkonzern Visa, man "habe keine spezielle Meinung" und das sei "keine Entscheidung und Rolle, die Sponsoren treffen und einnehmen könnten".
"So lange die Regierung es den Athleten erlaubt, dort anzutreten, werden wir dort sein, um sie zu unterstützen und zu finanzieren", so Fairchild. Der republikanische Senator Tom Cotton nannte die Anhörung "die armseligste und erbärmlichste", an der er in den vergangenen acht Jahren teilgenommen habe.
Der demokratische Vertreter Jim McGovern wiederholte seine Forderung, die Spiele in einem anderen Land auszutragen. "Wenn wir die Sommerspiele aufgrund einer Pandemie mit einem Jahr Verspätung austragen können, dann können wir sie sicherlich auch wegen eines Völkermordes um ein Jahr verschieben", so McGovern.