Sechs Coronafälle nach Box-Quali: IOC Box Task Force weist Vorwürfe zurück
Sechs Coronafälle nach Box-Quali: IOC Box Task Force weist Vorwürfe zurück
Köln (SID) - Die Box Task Force des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat die Vorwürfe des türkischen Boxverbandes wegen Coronafällen nach dem Qualifikationsturnier in London zurückgewiesen. Ein Zusammenhang zwischen mittlerweile sechs positiven Tests bei Teilnehmern und der bereits am 16. März abgebrochenen Veranstaltung sei der Task Force nicht bekannt.
"Viele Teilnehmer waren vor Beginn der Wettkämpfe am 14. März in unabhängig organisierten Trainingslagern in Italien, Großbritannien und in ihren Heimatländern und sind vor einiger Zeit nach Hause zurückgekehrt, so dass es nicht möglich ist, die Infektionsquelle zu kennen", heißt es in einem Statement.
Eyüp Gözgec, Präsident des türkischen Boxverbandes, hatte im Guardian drei Coronafälle (zwei Boxer, ein Trainer) in seinem Team öffentlich gemacht und das Vorgehen der Task Force als "unverantwortlich" kritisiert. Wie die BBC am Donnerstag berichtete, wurden auch ein Boxer und zwei Trainer aus Kroatien nach der Heimkehr positiv auf das Coronavirus getestet.
Inmitten der Coronakrise hatte die Europa-Quali am vorvergangenen Wochenende in London mit fast 350 Boxern aus über 40 Nationen planmäßig begonnen. Aus Gesundheitsbedenken wurden anschließend die Zuschauer ausgeschlossen, dann das Turnier nach drei Wettkampftagen komplett abgebrochen.
Gözgec kritisierte auch unzureichende medizinische Vorkehrungen zum Schutz der Athleten vor Ort. Die Veranstalter entgegneten, dass umfangreiche Maßnahmen wie die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln und die Einführung von Temperaturmessungen ergriffen worden seien.
Das IOC war mit seiner Boxing Task Force für die Austragung zuständig, nachdem der Weltverband AIBA im vergangenen Jahr suspendiert worden war.