Giro 2019: Carapaz bleibt in Rosa - Nibali holt auf
Giro 2019: Carapaz bleibt in Rosa - Nibali holt auf
Como (SID) - Der Kolumbianer verteidigte am Sonntag sein tags zuvor erobertes Rosa Trikot und führt als erster Ecuadorianer der Geschichte die traditionsreiche Rundfahrt an. Im Kampf um den Gesamtsieg machte der Italiener Nibali wie Carapaz 40 Sekunden auf Top-Favorit Primoz Roglic (Slowenien) gut, den Tagessieg der 15. Etappe holte sich Ausreißer Dario Cataldo (Astano).
Cataldo war auf dem Weg von Ivrea nach Como fast 210 Kilometer lang an der Seite seines Landsmanns Mattia Cattaneo (Androni Giocattoli) dem Feld enteilt. Am Ende entschied er im direkten Duell den Sprint für sich.
Der in der Gesamtwertung auf Rang drei liegende Nibali (Bahrain-Merida), der 2017 an gleicher Stelle die Lombardei-Rundfahrt gewonnen hatte, kam gleichauf mit Carapaz (Movista) elf Sekunden nach Cataldo ins Ziel. Nibali hat weiterhin 1:47 Minuten Rückstand Carapaz, liegt allerdings nur noch eine Minute hinter Roglic, der aufgrund seiner Zeitfahrqualitäten aber weiter leicht im Vorteil ist.
Roglic (Jumbo-Visma) hatte am Sonntag großes Pech und verlor wertvolle Zeit auf seine Konkurrenten. Der Ex-Skispringer musste nach Problemen mit seinem Rad vor der letzten Abfahrt auf die Maschine eines Teamkollegen umsteigen. Mit dem ungewohnten Rad kam er überhaupt nicht zurecht, landete in einer Haarnadelkurve sogar in der Leitplanke und vermied einen schweren Sturz nur knapp.
Carapaz hatte am Samstag durch eine couragierte Fahrt die schwere Alpenetappe nach Courmayeur für sich entschieden und die Gesamtführung erobert. Der 25-Jährige triumphierte auf dem 14. Abschnitt nach 131 km vor dem Briten Simon Yates (Mitchelton-Scott) und Nibali. Carapaz, der bereits die vierte Etappe gewonnen hatte, löste sich knapp 28 km vor dem Ende am Colle San Carlo von den Favoriten und brachte einen Vorsprung von 1:32 Minuten auf Yates und 1:54 Minuten auf Nibali ins Ziel.
Nach dem zweiten Ruhetag steht am Dienstag die schwierige 16. Giro-Etappe auf dem Programm. Der anspruchsvolle Weg nach Ponte di Legno wurde nur drei Tage vor der Etappe indes etwas entschärft: Der Gaviapass, das geplante Dach des Giro auf über 2600 Meter Höhe, kann wegen Schneemassen und Lawinengefahr nicht befahren werden.