Rad-Star Kittel fürchtet Stürze in Sprintfinals bei der Tour

Rad-Star Kittel fürchtet Stürze in Sprintfinals bei der Tour
La Roche-sur-Yon (SID) - "Es wird wieder krachen, hundertprozentig", sagte Kittel der Sport Bild: "Es gibt mindestens sieben, acht Sprinter, die mit ihren Helfern auf einen Etappensieg fahren. Alle wollen sich vorne im Feld positionieren, alle fahren am Anschlag, aber irgendwann ist kein Platz mehr da. Es wird Tumult und Chaos geben."
Der 30-Jährige vom Team Katusha-Alpecin macht für die Gefährlichkeit der Massensprints die Veranstalter mitverantwortlich. "Manchmal fragt man sich, warum es auf den letzten Kilometern um tausend Ecken gehen muss, bevor man auf dem Marktplatz ankommt. Gerade wenn man weiß, dass bei der Tour mit besonders harten Bandagen gekämpft wird", sagte Kittel und ergänzte: "Breite, gerade Straßen wären sicherer. Aber es geht dem Veranstalter sicher auch um spektakuläre TV-Bilder."
Bei der Tour 2017 hatte ein Massensturz auf der vierten Etappe nach Vittel für Wirbel gesorgt. Weltmeister Peter Sagan (Slowakei) wurde nach einem vermeintlich absichtlichen Ellbogenschlag gegen den Briten Mark Cavendish vom Rennen ausgeschlossen.
Kittel, mit fünf Etappensiegen der dominierende Tour-Sprinter im Vorjahr, reist angesichts einer bislang durchwachsenen Saison mit verhaltenen Zielen an. "Noch mal fünf Siege zu erwarten wäre illusorisch", sagte Kittel: "Ich habe im Training alles getan, was möglich war. Ich fahre nach Frankreich, um eine Etappe zu gewinnen, und zwar möglichst früh. Wenn das geklappt hat, schaue ich auf den zweiten Sieg."