Popp-Jubiläum endet mit Nullnummer
Keine Tore für den Kanzler: Die deutschen Fußballerinnen um Jubilarin Alexandra Popp haben einen Stotterstart ins WM-Jahr hingelegt.
Duisburg (SID) - Keine Tore für den Kanzler: Die deutschen Fußballerinnen um Jubilarin Alexandra Popp haben einen Stotterstart ins WM-Jahr hingelegt. Vor den Augen von Edelfan Olaf Scholz mussten sich die nervösen Vize-Europameisterinnen im Härtetest gegen starke Schwedinnen mit einem glücklichen 0:0 begnügen - bis zur Titeljagd im Sommer in Australien und Neuseeland wartet auf das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg noch einige Arbeit.
EM-Heldin Popp zeichnete sich in ihrem 125. Länderspiel nicht als Torjägerin aus - dabei hatte sich die Kapitänin für diese besondere Rückkehr viel vorgenommen. Vor fast genau 13 Jahren hatte sie in Duisburg auch ihr DFB-Debüt gegeben, vier Jahre lang spielte sie hier einst beim FCR (heute MSV).
Rund um die Partie vor 20.169 Fans hatte sich der Bundeskanzler zunächst mit der Bundestrainerin, dann mit dem DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf getroffen. Der SPD-Politiker will sich hinsichtlich Turnierprämien weiter für Equal Pay zugunsten der DFB-Frauen einsetzen. "Ich bleibe am Ball, und das werde ich kontinuierlich weitermachen", versprach Scholz vor dem Anpfiff im ZDF. Die Bereitschaft, über diese Dinge zu sprechen, habe seit der EM zugenommen, so Scholz: "Das ist ein gutes Zeichen."
Popp, die in der ewigen Länderspiel-Rangliste auf Platz 14 mit der heutigen Bundestrainerin gleichzog, begann im alten Revier wie gewohnt im Sturmzentrum. Im defensiven Mittelfeld vertrat Sjoeke Nüsken die eigentlich nicht zu ersetzende Lena Oberdorf im 4-3-3-System, das sich bei der EM bewährt hatte.
Doch nach dem sechstägigen Trainingslager in Marbella war im deutschen Spielaufbau zu Beginn viel Sand im Getriebe. Die WM-Dritten aus Schweden machten früh Druck, die Gastgeberinnen hatten größte Mühe, sich zu befreien - Torgefahr entwickelten im ersten Durchgang fast nur die temporeichen Gäste. Die starke DFB-Torhüterin Merle Frohms musste früh eingreifen, als ein Rückpass von Felicitas Rauch zu kurz geriet (7.).
Stina Blackstenius (22.) köpfte den Ball sogar ins Tor, der Treffer zählte aufgrund einer Abseitsstellung aber nicht. Die gebürtige Duisburgerin Voss-Tecklenburg blickte bei ihrem Heimspiel zunehmend unzufrieden drin.
Erst ein Weitschuss von Sara Däbritz (25.), zurückgekehrt nach einer Operation am Sprunggelenk, brachte die erste deutsche Torchance ein. Beim Schuss von Kosovare Asllani (33.) musste Frohms ihre ganze Klasse zeigen und lenkte den Ball über die Latte.
Nach dem Seitenwechsel brachte Voss-Tecklenburg Lena Lattwein für die unsichere Nüsken. Schweden blieb unangenehm und wuchtig, dem DFB-Team fehlte in seinen erkennbaren Bemühungen die nötige Präzision gegen einen gut geordneten Topgegner - auch die Umstellung auch eine Dreierkette half nicht. Am Ende hatten die Gastgeberinnen Glück: Frohms parierte zunächst stark gegen Blackstenius (79.), die eingewechselte Rytting Kaneryd traf den Pfosten (81.).
Weiter geht die WM-Vorbereitung rund um Ostern, wenn weiter gegen starke Konkurrenz gespielt werden soll. Im Raum stehen Tests gegen Ex-Europameister Niederlande und WM-Titelkandidat Brasilien. Bei der Endrunde (20. Juli bis 20. August) trifft Deutschland in der Gruppenphase auf Marokko, Kolumbien und Südkorea.