"Bully kann alles": Sein erster Thriller "Ballon" feierte Weltpremiere
Wer hätte das gedacht: "Ballon" überzeugt auf ganzer Linie! Der DDR-Flucht-Thriller feierte am Mittwoch Weltpremiere in München. Die Standing Ovations bekam Regisseur Bully Herbig aber nicht live mit.
Bislang war er der Comedy-King, doch jetzt ist alles anders. Denn gleich mit seinem ersten Thriller konnte Michael "Bully" Herbig (50, "Wickie und die starken Männer") das Premierenpublikum restlos überzeugen. "Ballon" feierte seine Weltpremiere am Mittwochabend im Mathäser Filmpalast in München. Reihenweise glückliche Gesichter und Standing Ovations waren der Lohn für die jahrelangen Mühen.
Persönlich abholen konnte er sich das Lob allerdings nicht, weil Regisseur und Produzent Bully ausgerechnet jetzt krank wurde. Dafür gab es jede Menge Genesungswünsche auf dem roten Teppich. Unter anderem von Moderatorin Nina Eichinger (36), die an diesem Abend einen besonders schönen Job hatte. Denn sie durfte durch die umjubelte Bühnenpräsentation nach der Filmvorführung führen.
Kann Bully Thriller?
Ein großes Thema auf dem roten Teppich vor der Vorführung war neben Bullys Abwesenheit auch die Frage, ob der Münchner Filmemacher überhaupt Thriller kann? "Ich glaube, er kann es. Das, was ich schon davon gesehen habe, finde ich super gemacht", erklärte Eichinger der Nachrichtenagentur spot on news. Beeindruckend finde sie außerdem, dass er es geschafft habe, einen ganz anderen Stil abzuliefern. "Das ist nicht der lustige Bully, der versucht, ernst zu sein. Er zieht es richtig durch", lobt sie den Thriller-Neuling.
Einer, der sich die Premiere ebenfalls nicht entgehen ließ, war Regisseur Joseph Vilsmaier (79). Bully und er kennen sich gut, zusammen machten sie die Kinoadaption des bayerischen Kult-Theaterstücks "Die Geschichte vom Brandner Kaspar" (2008). "Der Bully kann alles", war er sich daher sicher. "Wenn ich an unsere Zusammenarbeit beim 'Brandner Kaspar' denke: Mit welcher Euphorie er dabei war, auch im Schnitt, bei der Musik und so weiter. Großartig!"
"Der Bully kann. Ganz sicher!", sagte auch Sportkommentator Marcel Reif (68) zum neuen Genre. Reif selbst war damals sogar als einer der ersten am Landeplatz des Ballons in Bayern vor Ort. "Ich bin für das ZDF hingeflogen", erinnerte er sich. "Das war spannend. Es war ja eine völlig exotische, wahnsinnige Geschichte. Als ich ankam, lag der Ballon noch da. Die Familie war schon weg, zum Glück. Die haben ja nicht auf das Fernsehen gewartet." Diese Story zu verfilmen, sei daher "eine super Idee!"
"Ich finde es so bewundernswert"
Neben Bully sind aber auch die Schauspieler ein gewisses Wagnis eingegangen, indem sie bei seinem Erstlings-Thriller zugesagt haben. "Ich finde es so bewundernswert, dass ein Regisseur, der so bekannt ist für ein Genre [Comedy] und so dafür gefeiert wird, sich traut, nochmal einen ganz neuen Weg einzuschlagen", sagte Karoline Schuch (36) bei der Premiere.
Der echte Günter Wetzel und die beiden Söhne, der anderen Familie, Frank und Andreas "Fitscher" Strelzyk, waren ebenfalls bei der Premiere. "Ich habe schon die Hoffnung gehabt, dass er [Bully] es gut hinbekommt. Was sich jetzt ja auch herausgestellt hat", lobte auch Wetzel Bullys Arbeit im Gespräch mich spot on news. Er selbst und die anderen Familienmitglieder waren beratend bei dem Filmprojekt dabei.
Darum geht's in "Ballon"
Sommer 1979 in Thüringen: Die Familien Strelzyk (Friedrich Mücke, Karoline Schuch, Jonas Holdenrieder, Tilman Döbler) und Wetzel (David Kross, Alicia von Rittberg, Till Patz, Ben Teichmann) haben zwei Jahre lang an dem waghalsigen Plan gearbeitet, mit einem selbst gebauten Heißluftballon aus der DDR über die Grenze nach Bayern zu fliehen. Bei einem ersten Versuch stürzt der Ballon jedoch kurz vor der Grenze ab. Die Stasi entdeckt den Fluchtversuch und nimmt unter Leitung von Oberstleutnant Seidel (Thomas Kretschmann) die Ermittlungen auf. Unter großem Zeitdruck arbeiten die beiden Familien an einem neuen Flucht-Versuch...
"Ballon" startet am 27. September in den Kinos.