An diesen Autos scheiden sich die deutschen Geister

Sie gelten als Umweltsünder und können für andere Autofahrende das Einparken erschweren. Andere schätzen wiederum ihren Komfort und die Sicherheit, die sie im Straßenverkehr bieten. Sogenannte SUVs spalten hierzulande die Gemüter. Das belegt jetzt auch eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.
Demnach sind 31 Prozent der Erwachsenen in Deutschland SUVs gegenüber positiv gestimmt, doch auch genauso viele negativ, wie "t-online.de" berichtet. Dennoch werden diese Fahrzeuge immer beliebter.
Unterschiede zwischen Ost und West und Jung und Alt
Bei den Geschlechtern zeigen sich bei der Meinung über SUVs kaum Unterschiede. Zwischen Jung und Alt dagegen schon. Auf der einen Seite sehen die GEN Z und Millennials SUVs eher positiv, Babyboomer und ältere Generationen eher negativ, wie "t-online.de" schreibt. Auch zwischen Ost und West gibt es unterschiedliche Meinungen. In Ostdeutschland befürworten 33 Prozent der Befragten SUVs, in Westdeutschland sind es dagegen nur 23 Prozent. Dafür lehnt man die Fahrzeuge in Westdeutschland mit (33 Prozent) etwas stärker ab, als in Ostdeutschland (30 Prozent).
Befragte, die gegenüber SUVs positiv eingestellt sind, schätzen vor allem die erhöhte Sitzposition (50 Prozent). Das ausreichende Platzangebot für Familien oder Gepäck gefällt 36 Prozent. Das hohe Maß an Komfort gefällt 34 Prozent der Befragten, die Sicherheit bei schwierigen Straßenverhältnissen wird von 30 Prozent geschätzt. Bemerkenswert ist, dass nur acht Prozent der Befragten SUVs wegen ihres Images und dem Prestige mögen.
Diejenigen, die SUVs eher kritisch sehen, tun dies vor allem aufgrund des Platzbedarfs in Innenstädten (52 Prozent) sowie wegen des zu hohen Spritverbrauch und CO2-Ausstoßes (49 Prozent). Die hohen Anschaffungskosten sind für 40 Prozent ein Grund für die Ablehnung von SUVs. Auch das Statusdenken, das SUV-Fahrenden oft unterstellt wird, und ein rücksichtsloser Fahrstil sind für 26 Prozent ausschlaggebend für ihre negative Meinung zu den Fahrzeugen.
Soll Parken für SUVs teurer werden?
Durch ihre schiere Größe füllen SUVs Parkboxen deutlich mehr aus, als andere Pkws. Nicht selten kommt es vor, dass die großen Fahrzeuge bei Parkplätzen in der Stadt auf Geh- oder Fahrradwege hineinragen. Auch deshalb hat die Deutsche Umwelthilfe im Herbst 2024 Anträge gestellt, die das Parken für SUVs in Städten teurer machen sollen. In Koblenz, Aachen und Köln wurden gestaffelte Parkgebühren nach Fahrzeuggröße bei Anwohnerparkausweisen beschlossen. Auch in Paris zahlen SUV-Fahrer und -Faherinnen fürs Parken mehr.
In der Umfrage von YouGov vertreten mehr als die Hälfte der Befragten die Meinung, dass höhere Parkgebühren für SUVs unter bestimmten Voraussetzungen angemessen sind. 29 Prozent befürworten sie bundesweit, Zehn Prozent halten sie nur in Großstädten für erforderlich und 15 Prozent halten es für möglich, wenn es je nach Stadt geregelt wird. Überraschenderweise befürworten auch 41 Prozent der SUV-Besitzerinnen und -Besitzer höhere Parkgebühren. Ein Drittel aller Befragten lehnt sie hingegen ab.
SUVs werden immer beliebter
Obwohl die Deutschen so gespalten beim Thema SUVs sind, steigt ihre Beliebtheit offenbar. Denn es werden immer mehr SUVs zugelassen. Laut "t-online.de" geht aus den Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes hervor, dass 2013 noch 8,3 Prozent der Zulassungen auf SUVs entfiel. 2019 waren es schon 21,2 Prozent. Heutzutage ist fast jedes dritte zugelassene Auto hierzulande ein SUV.