Aktionskünstler HA Schult fährt Hybrid-Rallye für die Umwelt

Der Aktionskünstler HA Schult fährt mit einem Hybridauto 18.000 Kilometer von Paris nach Peking. Um Wasserproben für biokinetische Bilder zu nehmen. Aber vor allem, um auf die knappen Ressourcen Luft und Wasser aufmerksam zu machen: "Wasser ist Leben. Wir haben den Planeten nur geleast."
Das könnte eine der längsten Kunstaktionen der Geschichte werden. Sie reicht über 18.000 Kilometer von Paris nach Peking. Diese Strecke will der bekannte Aktionskünstler HA Schult (75, "Trash&Time" ) mit einem serienmäßigen Toyota Prius bis zum 7. August 2015 zurücklegen. Seine "Action Blue" ist Teil der "Globale", einem neuen Kunstformat des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe.
Während der Fahrt um die halbe Welt auf den Spuren der legendären Rallye Peking.Paris widmet sich HA Schult den für ihn zentralen Themen Luft und Wasser. Die Urmutter aller Rallyes wurde erstmals 1907 gefahren - mit Elektroautos. Das ist einer der Gründe, warum sich HA Schult für einen Prius entschieden hat. Denn dessen Hybridantrieb verbraucht dank der Kombination aus Elektro- und Benzinmotoren nur 3,9 Liter auf 100 Kilometer. Eine Tankfüllung reicht somit für 1150 Kilometer. Nicht ganz elektrisch, aber fast.
Unterwegs sammelt HA Schult Wasserproben für biokinetische Bilder
Trotzdem wird HA Schult häufiger pausieren. Denn was wäre für den Ausnahme-Künstler eine Aktion ohne Kunst? So will HA Schult während der 18.000-Kilometer-Tour immer wieder Wasserproben aus Flüssen und Seen entlang der Strecke entnehmen. Dabei lässt er aus den mikroskopischen Aufnahmen biokinetische Bilder entstehen. Das Motto lautet: "Die Natur pinselt sich selbst." Entsprechend außergewöhnlich ist auch das Design des Tour-Wagens: Der Toyota erinnert mit seinem blauweißen Farbenspiel tatsächlich an einen Wassertropfen auf Rädern.
"Wir haben den Planeten nur geleast"
Und ums Auffallen geht es ja bei Aktionskunst. Mit "Action Blue" will HA Schult die Menschen auf die beiden lebenswichtigen Elemente Luft und Wasser hinweisen, die in einer globalisierten Welt immer mehr an Bedeutung gewinnen. Und er möchte die Menschen zum Nachdenken über Luftverschmutzung und Wasserverschwendung anregen: "Wasser ist Leben. Wir haben den Planeten nur geleast." Auf mitunter hitzige Diskussionen darf man gespannt sein, wenn HA Schult an seinen Stopps immer wieder Persönlichkeiten und Politiker einlädt, wie zum Beispiel Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.
Die ersten Stationen hat HA Schult bereits hinter sich, am Mittwoch, seinem 76. Geburtstag, wird er in Berlin erwartet. Die Fahrt geht dann weiter über Warschau, Moskau und Ulan Bator in eines der heißesten und trockensten Gebiete der Erde, die Wüste Gobi. Am 7. August wird HA Schult in der chinesischen Hauptstadt Peking erwartet - mit hunderten Kunstwerken an Bord.