Ivanka Trump im Weißen Haus: Was kann sie eigentlich?
Ivanka Trump hat nun eine offizielle Anstellung als Assistentin des US-Präsidenten. Doch was qualifiziert sie eigentlich für die Stelle? Nur die Tatsache, dass ihr Vater auch ihr Chef ist?
So wie es alle erwartet haben, so ist es gekommen: Ivanka Trump (35), Tochter des US-Präsidenten Donald Trump (70), wird seine offizielle Beraterin. Sie bezieht dafür ihre Büroräume im Westflügel des Weißen Hauses. Ihr Titel: "Assistant to the President".
So weit, so schön - auch so gut?
Nicht nur in den USA fragen sich die Menschen: Macht Donald Trump das Weiße Haus zu einem Club des eigenen Clans? Bereits sein Schwiegersohn Jared Kushner (36), Ivankas Ehemann, hat im Machtzentrum der amerikanischen Politik eine Schlüsselposition inne: Er ist als "Senior Advisor to the President of the United States" einer der Chefberater des Staatsoberhaupts.
Bereits beim Besuch der deutschen Bundeskanzlerin saß Ivanka Trump beim Treffen der Wirtschaftsdelegationen direkt neben Angela Merkel (62), die zwar etwas irritiert, aber nicht uninteressiert dreinschaute. Einer der ironischen Kommentare von US-Medien lautete: "Sie sehen hier die mächtigste Frau der Welt, Doktorin der Physik, neben einer Handtaschendesignerin."
Was also prädestiniert Ivanka Trump für so ein wichtiges Amt? Was kann sie eigentlich?
Ivanka besuchte in New York die elitäre Chapin School und danach die Choate Rosemary Hall in Wallingford im US-Bundesstaat Connecticut. Anschließend studierte sie Wirtschaftswissenschaften, zunächst an der Georgetown University in Washington. Berühmte Absolventen: der ehemalige sächsische Ministerpräsident Prof. Kurt Biedenkopf und Maria Shriver, Ex-Ehefrau von Arnold Schwarzenegger sowie König Felipe von Spanien.
Ihren Studienabschluss als Bachelor der Wirtschaftswissenschaften machte das ehemalige Model 2004 mit der höchsten Auszeichnung summa cum laude an der Wharton School der privaten University of Pennsylvania in Philadelphia. Berühmte Absolventen: US-Milliardär Warren Buffet und der ehemalige Postchef Klaus Zumwinkel sowie Vater Donald Trump.
Nach dem Studium arbeitete sie für die Immobilienfirma Forest City Enterprises. 2005 trat sie in die väterliche Trump Organization ein. Dort war sie als Vizepräsidentin der Immobilien-Abteilung und in der Geschäftsleitung des Konzerns tätig. Parallel dazu baute Ivanka Trump ihr eigenes Modegeschäft auf: Kleider, Schmuck, Handtaschen etc.
Schon im Wahlkampf war sie eine enge Ratgeberin ihres Vaters. Zuletzt hatte die Trump-Tochter im November nach dem Wahlsieg von Donald Trump Aufsehen erregt. Bei einem TV-Auftritt der Familie trug sie einen 10.800 Dollar teuren Armreif aus ihrer eigenen Kollektion. Nicht nur Kritiker werteten das als Schleichwerbung.
Ruhender Gegenpol zu Donald Trump?
Ivanka Trump gilt - im Gegensatz zu ihrem Vater - als beherrscht und konziliant. Sie ist nach wie vor mit Chelsea Clinton (37), der Tochter der schärfsten Trump-Rivalin Hillary Clinton (69), eng befreundet. Bei aller Kritik wird ihr die Fähigkeit zugesprochen, Menschen mit verschiedenen Auffassungen einander näher bringen zu können.
Die millionenschwere Präsidententochter ist zwar weiterhin Besitzerin ihres Markennamens, doch das Alltagsgeschäft ihres Unternehmens hat sie an einen Geschäftsführer übergeben. Auch die Führungsposition in der Trump Organization hat sie aufgekündigt. Sie erhält dort keine Gewinnanteile mehr, sondern künftig ein festes Gehalt.