J.K. Rowling: Wird Johnny Depp zum Bremsklotz ihres Erfolgs?
Ein neuer Film kommt sicher, die Fans warten zudem auf einen neuen Cormoran-Strike-Krimi - vielleicht gibt es die Lebensgeschichte von J.K. Rowling auch bald auf der Leinwand zu bewundern. Über dem Erfolg der Bestsellerautorin liegt derzeit aber ein Schatten namens Johnny Depp.
"Was wichtig ist" hat J.K. Rowling (52) gerade an ihre Fans weitergegeben. In dem 80-seitigen Bändchen ist jene Rede wiedergegeben, die die "Harry Potter"-Autorin 2008 vor Harvard-Absolventen hielt. "Vom Nutzen des Scheiterns und der Kraft der Fantasie" sprach sie unter anderem damals. "Ich war die größte Versagerin, die ich kannte", sagt Rowling darin über sich selbst: "Eine außerordentlich kurzlebige Ehe war in die Brüche gegangen, ich war arbeitslos, alleinerziehende Mutter und so arm, wie man es in Großbritannien nur sein kann, wenn man nicht gerade obdachlos ist."
Der Nutzen des Scheiterns für Rowling: Es bedeutete für sie, "dass alles Unwichtige von mir abfiel." Sie habe in dieser Phase ihre ganze Kraft darauf verwendet, "das einzige Werk zu vollenden, das mir wichtig war". Der Rest ist das bekannte Märchen - von der Sozialhilfeempfängerin zur Milliardärin. Über ihren Reichtum gibt es zwar sehr unterschiedliche Schätzungen, eines ist aber bekannt: Rowling spendete bereits Millionen für wohltätige Zwecke. Auch in "Was wichtig ist" erklärt sie, wie sehr sie ihr Job bei Amnesty International geprägt hat. Sie arbeitete nach ihrem Studium zwei Jahre für die Menschenrechtsorganisation.
Wann kommt ihr nächster Krimi?
Inzwischen hat Rowling unter anderem mit Lumos selbst eine Organisation gegründet, die sich für benachteiligte Kinder einsetzt. Insgesamt haben ihre Wohltätigkeitsstiftungen im vergangenen Jahr umgerechnet etwa neun Millionen Euro gespendet, berichtete "The Times". Genug Mittel, um wohltätige Projekte auch 2018 zu unterstützen, hat die Bestsellerautorin mit Sicherheit. Nach dem Ende der "Harry Potter"-Reihe feierte sie auch mit ihren Krimis um den Privatdetektiv Cormoran Strike große Erfolge. Die schreibt sie unter dem Pseudonym Robert Galbraith. Es gibt bereits drei Bände und die Fans warten gespannt auf die Fortsetzungen, die Rowling versprochen hat. Die Verfilmung der ersten beiden Bücher lief zudem schon bei der BBC, Teil drei folgt 2018.
Das Theaterstück "Harry Potter und das verwunschene Kind", das J.K. Rowling mit John Tiffany und Jack Thorne 2016 auf die Bühne brachte, war ebenfalls umjubelt. Das Skript kam gedruckt auf den Markt - und wurde selbstverständlich zum Bestseller. Und dann ist da noch Rowlings neue Filmreihe. Ausgerechnet in diesem Zusammenhang musste sie sich nun aber Kritik anhören: In den "Phantastische Tierwesen"-Streifen, ein "Harry Potter"-Spin-off, spielt Johnny Depp (54) den Bösewicht Gellert Grindelwald. Während er in Teil eins, der 2016 in die Kinos kam, nur am Schluss kurz zu sehen war, wird er in der Fortsetzung "Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen" sicher viel Leinwandpräsenz haben.
Wird ihr Johnny Depp zum Verhängnis?
Ob J.K. Rowling, die die Drehbücher für die auf insgesamt fünf Filme angelegte Reihe schreibt, Johnny Depp in Zeiten von #MeToo auch noch als Grindelwald besetzt hätte? Rund um seine Scheidung von Amber Heard (31) hatte es gegen den Schauspieler Vorwürfe von häuslicher Gewalt gegeben. Depp hat diese immer bestritten. Im Internet reagierten Fans dennoch empört, dass die Grindelwald-Rolle nicht neu besetzt wurde. Auf der "Harry Potter"-Fanseite "Pottermore" nahm Rowling Stellung dazu.
"Als Johnny Depp als Grindelwald gecastet wurde, dachte ich, er wäre wundervoll in dieser Rolle. Zu der Zeit, als sein Cameo in dem ersten Film gedreht wurde, sind allerdings Geschichten in der Presse aufgetaucht, die mich und alle, die mit dem Franchise zu tun haben, sehr besorgt haben." Die Fans von "Harry Potter" hätten zurecht gefragt, warum die Arbeit mit Depp fortgesetzt werde, so Rowling weiter, und erklärte, dass sie über eine Neubesetzung der Rolle nachgedacht hätten: "Ich verstehe, warum einige verwirrt und wütend waren, weil das nicht passiert ist."
Ein Nachmittag mit Jude Law
Rowling gab ihren Fans aber zu bedenken, dass nach der Scheidung von Depp beide Seiten den Wunsch geäußert haben, nach vorne zu schauen: "Angesichts unserer Einschätzung der Lage fühlen sich die Filmemacher und ich nicht nur wohl damit, an unserem Cast festgehalten zu haben. Wir sind wirklich glücklich, dass Johnny eine wichtige Rolle in den Filmen spielen wird." Ob Johnny Depp dem Franchise wirklich schadet, wird sich in einigen Monaten herausstellen. "Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen" wird im kommenden November in die Kinos kommen.
Dann zeigt Rowling den "Harry Potter"-Fans auch mehr aus dem Leben von Albus Dumbledore. Der beliebte Hogwarts-Schulleiter tritt in "Phantastische Tierwesen" gegen Grindelwald an. Der junge Dumbledore wird dabei von Jude Law (45) verkörpert. Auf diese Rolle wurde der Schauspieler von Rowling selbst vorbereitet. Laut "ETonline.com" verriet Law bei den Golden Globes: "Wisst ihr, was ich getan habe? Ich saß für einen Nachmittag in einem Raum mit J.K. Rowling, und ich habe ihren außergewöhnlichen weisen Worten gelauscht. Sie war so nett, mir die ganze Hintergrundgeschichte und ihre Hoffnungen für die Zukunft des jungen Dumbledore zu erzählen und das hat mich auf den richtigen Weg gebracht. Ich habe einfach getan, was die Autorin gesagt hat."
Ihr Leben soll verfilmt werden
Vielleicht muss sich J.K. Rowling 2018 aber auch noch Gedanken darüber machen, wer die junge Rowling spielt. Ein Drehbuch für ein Biopic über die berühmte britische Autorin hat es bereits auf die Liste der begehrtesten Skripte in Hollywood geschafft. Es stammt von Drehbuchautorin Anna Klassen und trägt den Titel "When Lightning Strikes" ("Wenn der Blitz einschlägt"). In einer Zusammenfassung heißt es, dass es von der "wahren Geschichte der 25-jährigen Joanne Rowling" handelt, "ihre ersten großen Lieben, die Schwangerschaft, verlorene Jobs, Depressionen und ihre Reise zur Schöpfung von Harry Potter".