Kanye West provoziert mit Pro-Trump-Aussagen erneut
Kanye West kann es einfach nicht lassen: Bei "Saturday Night Live" ergriff er erneut das Wort für US-Präsident Donald Trump und sorgte später auf Twitter mit kruden Aussagen zur Sklaverei für Furore.
Kanye West (41, "All Mine") hat mal wieder zugeschlagen. In der Comedy-Show "Saturday Night Live" sorgte er mit kruden Aussagen und Sympathiebekundungen für US-Präsident Donald Trump (72) erneut für Kopfschütteln. Auf Twitter hingegen für Entrüstung, weil er den 13. Verfassungszusatz abschaffen will. Aber der Reihe nach...
"Saturday Night Live" lud West am Samstagabend als Ehrengast des 44. Staffelauftakts ein - als Ersatz für Ariana Grande (25), die kurzfristig abgesagt hatte. Und West, der in letzter Zeit mit merkwürdigen Aussagen über die Sklaverei für Furore sorgte und sich immer wieder als Unterstützer von Donald Trump gezeigt hatte, performte gleich drei neue, bislang unveröffentlichte Songs. Ganz am Schluss, während der Abspann der Sendung lief, performte er den Song "Ghost Town", mit Kid Cudi (34) und 070 Shake (21).
Dialog nicht Hetze
Dabei trug der Mann von Kim Kardashian (37, "Keeping Up with the Kardashians") einmal mehr seine rote Kappe mit der Aufschrift "Make America Great Again", das Erkennungszeichen von Trump-Anhängern. Soweit so unspektakulär. Doch als die Kameras schon aus waren, lief West erst zur Hochleistung auf. Er setzte zu einer flammenden Pro-Trump-Rede an. Ihm gehe es um "Dialog, nicht um Hetze". Auch erklärte er, dass er von vielen Menschen gefragt werde, warum er Trump überhaupt möge, dieser sei doch ein Rassist: "Wenn ich mir über Rassismus Sorgen machen würde, hätte ich Amerika schon vor langer Zeit verlassen", so West. Aufnahmen von Wests Ansprache wurde nicht nur vom anwesenden Publikum mit Handy-Kameras festgehalten, auch Comedian Chris Rock (53) teilte Bilder davon auf Instagram in einer Story.
KANYE SNL TALK THAT GOT CUT OFF FREEDOM OF SPEECH SHOULD HAVE EXTENDED pic.twitter.com/IpULoEJxsN
— MIKE DEAN! #MWA (@therealmikedean) September 30, 2018
Kein Wunder also, dass West, dessen Aussagen vereinzelt vom Studio beklatscht, aber größtenteils mit Buhrufen bedacht wurden, zumindest die Unterstützung von Trump selber hat. Dieser meldete sich auf Twitter. Er schaue die Show, die ihn und seine Administration beständig durch den Kakao zieht, nicht mehr. Sie sei nur noch eine Werbeveranstaltung für die Demokraten. "Es heißt aber, dass Kanye West, der eine 'Make America Great Again' trug (obwohl man ihm davon abgeraten hatte), super gewesen sein muss", so Trump.
Like many, I don’t watch Saturday Night Live (even though I past hosted it) - no longer funny, no talent or charm. It is just a political ad for the Dems. Word is that Kanye West, who put on a MAGA hat after the show (despite being told “no”), was great. He’s leading the charge!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 30, 2018
Der 13. Verfassungszusatz muss weg
Voll in Fahrt, setzte der Rapper auf Twitter sogar noch einen drauf: "Wir werden unsere Jobs nicht länger an andere Länder outsourcen. Wir bauen hier im Amerika Fabriken und schaffen Jobs. Wir werden für alle Jobs schaffen, die nicht im Gefängnis sitzen, indem wir den 13. Zusatzartikel zur Verfassung abschaffen. Diese Nachricht schicke ich euch mit Liebe", twitterte West.
this represents good and America becoming whole again. We will no longer outsource to other countries. We build factories here in America and create jobs. We will provide jobs for all who are free from prisons as we abolish the 13th amendment. Message sent with love pic.twitter.com/a15WqI8zgu
— ye (@kanyewest) September 30, 2018
Der 13. Zusatzartikel zur Verfassung schaffte die Sklaverei auf dem gesamten Gebiet der Vereinigten Staaten ab und trat 1865 in Kraft. Diese Aussage stieß umgehend auf viel Kritik. Darunter auch Promis wie Schauspieler Chris Evans. Er retweeted Wests Beitrag und kommentierte: "Es gibt nichts Unerträglicheres als über jemanden zu diskutieren, der keine Ahnung von Geschichte hat, keine Bücher liest und seine Engstirnigkeit als Tugend verkauft. Das Maß an uneinsichtigen Mutmaßungen, denen ich in der letzten Zeit begegnet bin, sind nicht nur frustrierend, das ist rückschrittlich, beispiellos und absolut Furcht einflößend", so der Schauspieler.
There’s nothing more maddening than debating someone who doesn’t know history, doesn’t read books, and frames their myopia as virtue. The level of unapologetic conjecture I’ve encountered lately isn’t just frustrating, it’s retrogressive, unprecedented and absolutely terrifying. https://t.co/4jCFwB4T5U
— Chris Evans (@ChrisEvans) September 30, 2018
Natürlich reagiert auch West auf die aufflammende Kritik mit einem weiteren Tweet, indem er sich erklärte: "Der 13. Zusatzartikel ist versteckte Sklaverei. Das heißt, sie hat nie aufgehört. Wir sind die heilende Lösung." Viele Fans verteidigten West mit dem Hinweis, dass er nur den Wortlaut ändern wolle, nicht den ganzen Zusatz abschaffen. In einem Interview hatte West einige Woche zuvor gesagt: "Wenn man von 400 Jahren Sklaverei hört, von 400 Jahren, dann klingt das nach einer Wahl." Ein Satz, der für mächtig Ärger in den USA sorgte.
the 13th Amendment is slavery in disguise meaning it never ended We are the solution that heals
— ye (@kanyewest) September 30, 2018
Übrigens: Bevor West bei "Saturday Night Live" auftrat, kündigte er sein neues Album "Yandhi" an, dass direkt danach veröffentlicht werden sollte. Davon fehlt aber bislang jede Spur...
YANDHI 9 29 18
— ye (@kanyewest) September 27, 2018
YANDHI IS RELEASING THIS SATURDAY pic.twitter.com/ysqMrtc1RP