Letzte Worte von Peaches Geldof

Vor bald drei Monaten wurde Peaches Geldof tot in ihrem Haus aufgefunden - jetzt hat ein britisches Magazin posthum Auszüge aus dem vermutlich letzten Interview des Fotomodells veröffentlicht. Darin klagt die früh Verstorbene vor allem über das harte Leben im Fokus der Öffentlichkeit.
Fast drei Monate sind seit dem Tod von Peaches Geldof (1989-2014) vergangen. Jetzt hat das britische Magazin "Spectator" erstmals Auszüge aus einem der letzten Interview Geldofs veröffentlicht. Deutlich machen die "letzten Worte" der Tochter der Musik-Legende Bob Geldof (62), wie sehr sie mit dem Leben in der Öffentlichkeit zu kämpfen hatte. "Das schlimmste ist es, jemandem die Hand zu schütteln und zu bemerken, dass er eine total voreingenommene Vorstellung davon hat, wer du bist. Die kennen dein ganzes Leben! Und du weißt nichts über sie", klagte die Britin.
Jeder Fehler, den sie machte, sei nicht nur von ihren Eltern, sondern von der ganzen Öffentlichkeit überwacht worden. "Das war erschreckend", sagte sie in dem Gespräch. Vom ersten Tag an sei alles sehr ernst gewesen, aber "als Kind war ich natürlich mental nicht in der Lage es zu verstehen. Und die Paparazzi ließen mich ausflippen". Viele Eltern hätten gewollt, dass ihre Kinder Peaches Freundin werden, damit sie selbst ihren Vater - "eine Art Ritter in schimmernder Rüstung" - kennenlernen konnten, erinnerte sich Peaches Geldof.
Aus der Rolle der berühmten Tochter auszubrechen, gestaltete sich offenbar schwierig. "Ich habe versucht, mich selbst als jemanden mit Verstand zu etablieren, als eine Person, die man ernst nimmt", sagt Geldof - geklappt hat es nur bedingt. Menschen liebten eben Geschichten vom "Phönix aus der Asche" - aber eben auch einen Fall, räsonierte Peaches Geldof. Deshalb sei es "aufregend, Promis zu haben". Stars seien aber keine Automaten, sondern "menschliche Geschöpfe, die nun einmal Objekte extremer Aufmerksamkeit sind. Aber da man unerreichbar ist, werfen die Leute Steine auf einen, als ob sie dich steinigen wollten", fasste sie zusammen.
Sie fühle sich wie "ein Charakter aus einem Buch" mit einem Leben, das "vorbestimmt" sei. Jeder habe ihr gesagt, sie werde enden wie ihre Mutter - Paula Yates war im Jahr 2000 an einer Überdosis Heroin gestorben - und habe gewollt, dass sie darüber in Interviews spreche. Erst durch ihre Rolle als Mutter habe sich "die Erzählung geändert". Über Nacht habe sich das öffentliche Bild von ihr gewandelt. "Wie aus dem Nichts war es, wie: 'Verdammt, wir können sie nicht mehr hassen'." Zum ersten Mal habe es so etwas wie "sprudelnde Lobhudelei" gegeben. Womöglich kam diese späte Anerkennung für Geldofs Selbstwertgefühl zu spät.
Peaches Geldof war am 7. April leblos in ihrem Haus in Kent aufgefunden worden. Folgende Untersuchungen zeigten, dass sie davor Heroin konsumiert hatte - vermutlich zumindest ein Teil der Todesursache. Eigentlich galt die zweifache Mutter als clean. Über die Droge sagte sie nur wenige Wochen vor ihrem Tod in dem nun veröffentlichten Interview dem "Spectator": "Heroin ist so eine trostlose Droge. Es macht mich so traurig von Leuten wie [Philip Seymour] Hoffman zu hören, die echte Genies und Familienmänner waren und die von der permanenten, bohrenden Besessenheit aufgezehrt wurden." Der Schauspieler war nur zwei Monate vor Geldof an einem Droge.cocktail gestorben.