Macaulay Culkin: "Ich finde nicht, dass ich das wert bin"
Über ein Jahrzehnt hat Macaulay Culkin, der in den 90ern als "Kevin" berühmt wurde, keine Interviews mehr gegeben. Im April kündigte er dann seinen vorzeitigen Ruhestand an, jetzt sprach er mit dem "Guardian" über aktuelle Projekte und seine Vergangenheit.
Selten gibt Macaulay Culkin (35) ein Interview. Erst im April verkündete der Schauspieler, der mit Filmen wie "Kevin - Allein zu Haus", "Allein mit Onkel Buck" oder "My Girl" sehr früh, sehr berühmt wurde, im Gespräch mit dem "New York Magazine", er werde in den Ruhestand gehen. Wenig verwunderlich, wenn man seine ganze Kindheit lang gearbeitet hat.
So sieht Macaulay Culkin alias "Kevin allein zu Haus" heute aus!
Jetzt gab er dem britischen "The Guardian" erneut eines seiner seltenen Interviews und erklärt darin, sich mehr oder weniger treiben zu lassen und darin auch nichts Verwerfliches zu sehen: "Die Leute meinen sie müssten ständig in Bewegung sein, um nicht zu ertrinken. Ich hatte noch nie ein Problem damit zu sagen, dass ich nichts plane. Vielleicht nehme ich mir das nächste Jahr auch frei."
"Ich finde nicht, dass ich das wert bin"
Mit der ganzen Aufmerksamkeit will er ohnehin nichts mehr zu tun haben: "Ich habe mich bewusst dazu entschieden. Die Paparazzi sind hinter mir her, weil ich mich nicht selbst prostituiere", glaubt Culkin sogar. Deshalb lebe er nun auch in Paris, wo ihn die Leute in Ruhe lassen. Ohnehin versteht er die ganze Aufregung nicht: "Wenn ich die falsche Straße entlanggegangen bin, waren dort auf einmal 20 Paparazzi und Menschen mit Handykameras. Ich finde nicht, dass ich das wert bin."
Gelegentlich sieht man ihn aber doch auf der Leinwand, wie bei seinem Gastauftritt in "Zoolander 2". Sein Herz schlägt hingegen für "Kunst und für das Schreiben, mein Notizbuch und kleine Projekte". Am aktivsten ist er mit seiner Band "The Pizza Underground", einer Velvet Underground Tribute Band, die die eigentlichen Texte mit Pizza-Wortspielen ersetzt. "Das ist eine dieser guten Ideen, wenn man betrunken ist und am nächsten Morgen vergisst. Aber wir bringen ein ganzes Album raus."
Geläuterter Kinderstar?
Der frühe Erfolg hatte seinen Preis. Er hangelte sich von einer Drogen-Geschichte zum nächsten Skandal. Lange galt er als das Parade-Beispiel eines gefallenen Kinderstars. Jetzt scheint er sich die wirklich wichtigen Fragen im Leben zu stellen: "Ich versuche herauszufinden, was mich glücklich macht - und nicht auf eine oberflächliche Art und Weise. Ich halte meine Seele fit."
Klingt fast, als wäre Culkin geläutert. Und auch wenn er oft mit Drogen experimentiert hat, sagt er jetzt rückblickend, dass sich die Leute eigentlich zu Unrecht Sorgen gemacht haben: "Ich habe ja nicht 6.000 Dollar jeden Monat für Heroin ausgegeben."