Madonna: Harveys Untergang überrascht sie
Madonna
Madonna (60) hätte nie gedacht, dass Bewegungen wie #MeToo tatsächlich einmal etwas bewirken könnten. Deshalb sei sie erstaunt gewesen, Harvey Weinstein (67) auf den Titelblättern der einschlägigen Magazine und Zeitungen zu sehen, nachdem im Oktober 2017 ein explosives Exposé über ihn veröffentlicht worden war. Dutzende Frauen haben dem Produzenten seitdem sexuelle Vergehen vorgeworfen.
Das muss ertragen werden
Dass diese Vorwürfe gegen Harvey erhoben wurden, habe Madonna keinesfalls erstaunt. Dass er dafür aber zur Rechenschaft gezogen wird, habe sie tatsächlich überrascht. 1991 arbeitete sie mit seiner Firma Miramax an der Dokumentation ‘Truth or Dare’, 2011 an ihrem Regiedebüt ‘W.E.’, das von Miramax vertrieben wurde. Seiner Reputation sei sie sich dabei stets bewusst gewesen, wie sie im Gespräch mit der ‘New York Times’ nun verrät: "Harvey hat Grenzen überschritten und war mir gegenüber unglaublich aufdringlich im sexuellen Sinne, als wir zusammen gearbeitet haben. Er war damals verheiratet, und ich war nicht interessiert. Ich war mir darüber bewusst, dass er dasselbe mit vielen anderen Frauen gemacht hat, die ich beruflich kannte. Wir haben alle gesagt: ‘Harvey kann das alles machen, weil er so viel Macht hat. Er ist so erfolgreich und seine Filme verkaufen sich so gut, und jeder will mit ihm arbeiten. Also musst du das ertragen.’ Das war das Ende der Diskussion."
Schlecht fürs Karma
Die Genugtuung kam spät, aber sie kam. Madonna kann nicht verbergen, glücklich über die späte Gerechtigkeit zu sein: "Als das passiert ist, habe ich gedacht: ‘Na endlich!’ Ich habe nicht von der Tribüne gejubelt, weil ich niemals den Untergang einer Person bejubele. Ich glaube nicht, dass das gut fürs Karma ist. Aber es ist gut, dass jemand beim Namen genannt und zur Verantwortung gezogen wird, der seine Macht für so viele Jahre missbraucht hat."