Maroon 5: Erstes Statement nach abgesagter Pressekonferenz
Ein ungewöhnlicher Schritt sorgte für Aufregung: Die US-Band Maroon 5 hat die obligatorische Pressekonferenz vor dem Super Bowl abgesagt. Jetzt meldete sich Frontmann Adam Levine zu Wort.
Maroon 5 ("She will be loved") werden am 3. Februar in der Halbzeitpause des diesjährigen Super Bowls auf der Bühne stehen, wie die National Football League (NFL) Mitte Januar auf Twitter bekannt gab. Doch genau diese große Ehre setzt die Musiker wegen der Diskussionen um Quarterback Colin Kaepernick (31) offenbar mächtig unter Druck. Sie sagten die obligatorische Pressekonferenz vor dem Großereignis ab. Nun hat sich die Band zum ersten Mal selbst zur Absage geäußert.
Was steckt dahinter?
Mit ihrer Show beim Endspiel in der Football-Liga NFL stehen die fünf Musiker am Sonntag im Mittelpunkt des wichtigsten Fernsehereignisses in den USA - und urplötzlich auch im Kreuzfeuer einer hitzigen Diskussion über politische Proteste innerhalb der Liga.
Im August 2016 war es vor einem Trainingsspiel zu einem Eklat rund um Kaepernick gekommen. Weil er ein Zeichen gegen Polizeigewalt und Unterdrückung von Schwarzen setzen wollte, erhob sich der Quarterback damals nicht, als Militärkräfte eine große US-Flagge präsentierten und dazu die US-amerikanische Nationalhymne gespielt wurde. Seit März 2017 wurde der Sportler deswegen von keinem Team mehr unter Vertrag genommen.
Jay-Z (49), Rihanna (30) und Pink (39) sollen einen Auftritt beim Super Bowl 2019 aus Unterstützung für Kaepernick abgelehnt haben. Maroon 5 hingegen sagten zu. 111.000 Menschen unterzeichneten bist jetzt eine Petition, um die Band am Auftritt zu hindern.
Das sagt Maroon-5-Frontmann Adam Levine
Vor diesem Hintergrund mussten nun auch die dreifachen Grammy-Gewinner Maroon 5 und mit ihnen Frontmann Adam Levine (39) überlegen, ob sie den Auftritt trotzdem durchziehen. In einem Gespräch mit "Entertainment Tonight" sagte der Sänger: "Niemand hat mehr darüber nachgedacht als ich. Niemand hat mehr Gedanken und Liebe hineingesteckt, als ich es getan habe... Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, aber am wichtigsten war, dass ich all den Lärm ausgeblendet und auf mich selbst gehört habe. Ich habe die Entscheidung nach meinem Bauchgefühl getroffen."
Trotz der großen medialen Aufregung freue sich der Musiker immens auf den anstehenden Auftritt. "Ich bin nicht nur stolz auf das Endprodukt, ich war noch nie so aufgeregt, es den Menschen vorzustellen, weil ich glaube, dass es uns alle wiederspiegelt."
Einst ein musikalischer Ritterschlag
Ein Auftritt auf der "größten Bühne der Welt", wie Liga-Boss Roger Goodell sie bezeichnet, galt einst als musikalischer Ritterschlag. Prince, Michael Jackson und Beyoncé gaben sich die Ehre, auch Bruce Springsteen und U2 lieferten denkwürdige Shows ab. Janet Jackson und Justin Timberlake sorgten sogar für einen handfesten Nippel-Skandal auf der Bühne.
Die NFL hofft nun auf einen reibungslosen Ablauf - und dass US-Präsident Donald Trump (72) die Debatte nicht noch unnötig anheizt. Trump ist am Sonntag beim Sender CBS im Interview zu sehen - nur wenige Stunden vor Spielbeginn der New England Patriots gegen die Los Angeles Rams.