Schlagerstar Chris Roberts hat keinen Pass!
Warum besitzt der Münchner Musiker Chris Roberts keinen Ausweis und weshalb tauchen in seiner Geburtsurkunde nur die Worte "ungeklärte Staatsangehörigkeit" auf? Ein mysteriöses Schicksal ...
Beim Stichwort "staatenlos" denkt man dieser Tage eher an die Flüchtlingskrise als an einen der erfolgreichsten deutschen Musiker: Und doch hatte der in München geborene Schlagerstar Chris Roberts (72, "Du kannst nicht immer siebzehn sein") Zeit seines Lebens nur einen Reiseausweis für "Staatenlose", wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Der 72-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Christian Klusacek heißt, sei nämlich 1944 als Sohn einer deutschen Mutter und eines jugoslawischen Vaters zur Welt gekommen. Eine Eheschließung der Eltern war während des nationalsozialistischen Regimes aber unmöglich, weshalb auf seiner Geburtsurkunde nur "ungeklärte Staatsangehörigkeit" stehe.
"Ich möchte mein Wahlrecht nutzen!"
Aber nach 72 Jahren ohne Pass gibt es jetzt einen Grund, warum der Sänger von Hits wie "Die Maschen der Mädchen" und "Mein Schatz Du bist ne' Wucht" den deutschen Personalausweis beantragen will: "Durch meine Einbürgerung habe ich in Deutschland ein Wahlrecht. Und das möchte ich jetzt nutzen!" Er habe über Jahrzehnte für sein Publikum deutschsprachige Lieder gesungen und großen Erfolg damit gehabt. "Also habe ich mich automatisch immer als Deutscher gefühlt, dieses Land hat mich geprägt", erklärt Roberts, der im nordrhein-westfälischen Nümbrecht lebt und nun endlich "amtlich Deutscher" werden will.
"Eine Gitarre war mir lieber als ein Gewehr"
Schließlich droht ihm heute auch kein Einzug mehr zum Wehrdienst: Als man Roberts nämlich Mitte der 1960er die deutsche Staatsbürgerschaft ohne Umwege über lange Antragsverfahren anbot, habe er abgelehnt. Denn dann hätte sich umgehend die Bundeswehr bei ihm gemeldet: "Damals war ich schon als Musiker aktiv. Und eine Gitarre war mir lieber als ein Gewehr."