Tony Awards: Stars gedenken Opfern des Orlando-Massakers
Nach der Schießerei in Orlando war bei der Verleihung der Tony Awards niemandem zum Feiern zumute. Die Schauspieler gedachten der Opfer.
Bei der Verleihung der Tony Awards in New York wurde den Opfern von Orlando in emotionaler Weise gedacht: Frank Langella (78), ausgezeichnet als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in "The Father", sagte in seiner Rede: "Ich habe einige Worte gefunden, die euch mehr bedeuten werden als eine Liste von Namen. Wenn etwas Schlimmes passiert, haben wir drei Möglichkeiten: Wir lassen zu, dass es uns bestimmt, wir lassen es uns zerstören oder wir lassen es uns stärken." Der Angriff in Orlando sei eine "abscheuliche Realität" und er wolle, dass "Orlando stark bleibt".
Laut "Entertainment Weekly" hat Langella diese Worte erst kurz vor der Verleihung geschrieben: "Ich musste etwas dazu sagen", wird er zitiert. Er sei "angeekelt und wütend", sagte er über die Schießerei in einem Nachtclub, bei der 50 Menschen getötet und 53 verletzt wurden. Die Tony Awards seien da, um Leute zu feiern, so der 78-Jährige weiter, "aber ich habe gemeint, was ich gesagt habe". Es gebe keine bessere Gruppe, um sich zusammenzutun und anderen zu helfen. "Theater-Leute sind wirklich die großherzigsten der Welt."
Langella war nicht der einzige, der zu den Ereignissen in Florida Stellung bezog. Als er seinen Preis für die beste Original-Musik entgegennahm, trug "Hamilton"-Komponist und Texter Lin-Manuel Miranda (36) einen Text vor, in dem es hieß, diese sinnlosen Taten "erinnern uns daran, dass nichts hier versprochen" ist, "nicht an einem einzigen Tag". Am Ende sagte er: "Love is love is love is love is love is love is love is love cannot be killed or swept aside" ("Liebe kann nicht getötet oder weggefegt werden").
"Hass wird nie gewinnen"
Auch Moderator James Corden (37) gab als Tony-Gastgeber ein Statement zu dem Angriff auf den Club ab: "Überall in der Welt versuchen Menschen mit den schrecklichen Ereignissen, die in Orlando stattfanden, klarzukommen." Er sagte: "Eure Tragödie ist unsere Tragödie" und: "Hass wird nie gewinnen." Im Namen der "ganzen Theater-Gemeinschaft und jedem Menschen in diesem Raum" verkündete Corden: "Unsere Herzen sind bei all denen, die von dieser Gräueltat betroffen sind".
Bei den Preisen, die der Opfer von Orlando gewidmet wurden, war das Musical "Hamilton" der große Abräumer: Das Stück von Lin-Manuel Miranda gewann elf Tonys, unter anderem als bestes Musical und für den Hauptdarsteller, Leslie Odom Jr. (34).