Verena Altenberger: "Eine Festivalpremiere ist ein Geschenk"
Der "Polizeiruf 110: Bis Mitternacht" mit Verena Altenberger als Ermittlerin Elisabeth "Bessie" Eyckhoff feierte Freitag beim Filmfest München Premiere.
Der neue "Polizeiruf 110: Bis Mitternacht" feierte am Freitag beim Filmfest München Premiere. Für Hauptdarstellerin Verena Altenberger war es eine gute Übung für die anstehende Rolle der Buhlschaft.
Der neue "Polizeiruf 110: Bis Mitternacht" aus München feierte am Freitag (2. Juli) beim Filmfest München im Kino am Olympiasee seine Premiere. Hauptdarstellerin Verena Altenberger (33) war ebenfalls vor Ort. Seit 2018 spielt sie die Ermittlerin Elisabeth "Bessie" Eyckhoff. Es ist nicht ihre erste Kinopremiere seit den Wiedereröffnungen, wie sie spot on news erzählte.
"In sehr sicherem Rahmen konnten wir vor drei Wochen in Österreich schon das österreichische Filmfestival Diagonale feiern. Insofern habe ich die Aufregung 'erstes Mal wieder Publikum, erstes Mal wieder Kino' schon hinter mir", sagte die gebürtige Österreicherin. Eine gewisse Aufregung gab die quirlige Künstlerin dennoch zu. "Was es für mich aber sehr aufregend macht, ist die Tatsache, dass ich diesen 'Polizeiruf 110' ausnahmsweise noch nicht vorab gesehen habe", so Altenberger. Wenn sie den Film schon kenne, sei sie bei einer Premiere entspannter.
Gemeinsames Kinoerlebnis
Im Open-Air-Kino wird sie den spannenden Krimi mit vielen Zuschauern zusammen erleben. "Zusammen einen Film anzuschauen, ist einfach immer ein Erlebnis", sagte Verena Altenberger. Und erklärte weiter: "Gerade jetzt, wo die Entwicklung eher in Richtung immer individuellerem und isolierterem Schauen geht, ist es ein sehr wertvolles Gegenprogramm, einen Fernsehfilm auf einer Kinoleinwand zu sehen. Oder einfach generell ins Kino zu gehen."
Sie selbst könne sich auch an Filme, die sie im Kino erlebte, anders erinnern als an Filme, die sie im Fernsehen oder auf dem Laptop sah. "Die Emotion ist verstärkt und die Erinnerung präsenter. Insofern ist es ein Geschenk, so eine Festivalpremiere feiern zu dürfen", so der gefragte Fernseh- und Filmstar, der mit der Serie "Magda macht das schon!" (2017-2021, RTL) erstmals so richtig auffiel.
Gruseln vor der Reaktion des Publikums?
Ähnlich wie beim Theater gibt es die Reaktion des Publikums bei einer solchen Veranstaltung wie der Kinopremiere des "Polizeirufs" prompt. Ob Verena Altenberger Kritik wohl fürchtet? "Sagen wir es so: Ich bin gespannt. Das gilt nicht nur für die Reaktion des Publikums heute Abend, sondern auch für die Kritiken. Ich würde wirklich lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir nicht nahegeht, wenn es viele negative Reaktionen gibt", gab sie zu. Und erzählt von Schauspielerinnen und Schauspielern, die das einfach gar nicht lesen würden. So sei sie nicht.
"Aber ich habe auch nicht die große Sehnsucht danach, dass alles in den Himmel gelobt wird. Am besten gefallen mir unterschiedliche Reaktionen. Wenn es ein paar mögen, ein paar nicht. Wenn es eine Auseinandersetzung gibt", verriet Altenberger. Und sie fügte lachend hinzu: "Nur, wenn heute Abend alle 'Buh' rufen würden, fände ich es schon blöd."
Training für das Kult-Theaterstück
In zwei Wochen wird Verena Altenberger die Buhlschaft im legendären Theaterstück "Jedermann" (Lars Eidinger, 45) bei den Salzburger Festspielen verkörpern. Dafür könnte diese Publikumssituation am "Polizeiruf"-Premierenabend eine Art Training bedeuten.
"Ja. Tatsächlich ist es das", bestätigte Verena Altenberger und erzählte von ihrer ersten Premiere in diesem Jahr mit dem Kinofilm 'Me, We' vor vier Wochen bei der Diagonale: "Als wir nach der Vorführung zum Gespräch nach vorne gerufen wurden, dachte ich wirklich, ich falle in Ohnmacht, weil es so aufregend war. Ich musste nicht viel sagen und auch nur über etwas reden, was ich liebe - meinen Beruf. Und trotzdem war ich so aufgeregt, dass ich mir dann schon gedacht habe: 'Gut, dass du dich schon mal ein bisschen desensibilisieren kannst, bevor es dann auf den Domplatz geht.'"
"Polizeiruf 110: Bis Mitternacht" wird im Herbst im Ersten ausgestrahlt. Die Salzburger Festspiele finden von 17. Juli bis 31. August statt.