Haben William und Harry einen Skandal verhindert?
Prinz William und Prinz Harry gemeinsam in London.
Prinz William und Prinz Harry haben in London eine Statue zu Ehren ihrer Mutter enthüllt. Warum es dabei keine offiziellen Reden gab, soll nun auch geklärt sein.
Ein gemeinsames Statement statt getrennter Reden: Prinz William (39) und Prinz Harry (36) haben am 1. Juli eine Statue für ihre verstorbene Mutter Diana (1961-1997) enthüllt. Von den angeblichen Streitigkeiten zwischen den Brüdern war dabei nichts zu sehen: "Sie haben einen konstruktiven Umgang mit Differenzen demonstriert", erklärte Royal-Experte Robert Lacey dem "People"-Magazin.
Der Autor des Buchs "Battle of Brothers" ("Kampf der Brüder"), das sich um die Prinzen dreht, meint zudem, die beiden hätten ihre Probleme dabei nicht unter den Teppich gekehrt. Aber Harry und William hätten wichtigere Dinge in den Vordergrund gestellt "und dies auf eine Weise, die das Herz aller erwärmt", sagt Lacey.
Im Vorfeld der Veranstaltung hatte es Gerüchte gegeben, die beiden wollten getrennt voneinander über ihre Mutter sprechen. "Es war eine sehr wohlüberlegte Entscheidung, keine Reden zu halten", sagt Lacey nun. Konkurrierende Reden zu halten, hätte "katastrophal" enden können, "aber eine wohlüberlegte gemeinsame Erklärung herauszubringen, war perfekt und weist einen Weg nach vorn", so der Experte.
Prinz Harry zurück in seiner Wahlheimat
In der gemeinsamen Erklärung schrieben die Prinzen: "Heute, am 60. Geburtstag unserer Mutter, erinnern wir uns an ihre Liebe, Stärke und ihren Charakter - Eigenschaften, die sie zu einer Kämpferin für das Gute in der Welt gemacht und unzählige Leben zum Besseren verändert haben." Weiter heißt es in dem Statement, das auf dem offiziellen Instagram-Auftritt von Prinz William und seiner Frau Herzogin Kate (39) veröffentlicht wurde: "Jeden Tag wünschen wir uns, dass sie noch bei uns wäre, und wir hoffen, dass diese Statue für immer als Symbol ihres Lebens und ihres Vermächtnisses gesehen wird."
In einem TV-Interview mit Talklegende Oprah Winfrey (67) hatten Harry und seine Frau Herzogin Meghan (39) der königlichen Familie im März schwere Vorwürfe gemacht. Seitdem gilt das Verhältnis als angespannt.
Die wichtigsten Aussagen des Interviews:
- Prinz Harry über seine Rolle:
"Ich war ein Gefangener, bis ich Meghan traf." Und weiter: "Ich war gefangen, aber ich wusste nicht, dass ich gefangen bin." - Harry über seine finanziellen Mittel:
Vater Charles hätte ihn nach dem Megxit "buchstäblich finanziell abgeschnitten". Er selbst habe sich das alles nur leisten können, weil er Geld von seiner Mutter Diana geerbt habe. - Über das Verhältnis von Harry zu Charles gibt der 36-Jährige an:
Prinz Charles habe aufgehört, Anrufe von ihm entgegenzunehmen und spreche nicht mehr mit ihm. Er fühle sich im Stich gelassen, obwohl der Thronfolger ihn doch eigentlich verstehen müsse - eine klare Anspielung auf die Turbulenzen um seine Mutter Prinzessin Diana. - Über das Geschlecht des Babys:
"Es ist ein Mädchen. Ein Junge und ein Mädchen. Was kann man mehr wollen?" - Über die weitere Familienplanung:
"Wir vier. Das ist alles. Zwei reichen", so Harry. - Meghan über ihren Gesundheitszustand:
"Ich habe überhaupt keine Lösung mehr gesehen, bin nächtelang wach gelegen und habe nur noch geweint." - Die Herzogin über ihre Verzweiflung:
"Ich wollte nicht mehr am Leben sein. Es war ein klarer, realer und beängstigender Gedanke." Und weiter: "Ich dachte, es würde die Situation für alle lösen." - Meghan über ihre Versuche, sich professionelle Hilfe zu holen:
Das britische Königshaus habe ihr professionelle Hilfe verweigert. Meghan erklärte, dass sie zu einer Institution gegangen sei und dort sich Unterstützung holen wollte. Ihr sei aber vom Hofe gesagt worden, dass dadurch das Ansehen der Königsfamilie beschädigt werden könne. - Was Meghan bereut:
"Ich bereue eine Sache: Ihnen geglaubt zu haben, als sie sagten, dass ich beschützt werde." Nur der Megxit, also der Bruch mit der Familie und der Umzug nach Los Angeles, hätten das Schlimmste verhindert. - Über Rassismus am Königshaus:
"In den Monaten als ich schwanger war, erfuhr ich, dass er keinen Titel bekommen, keine Security und, dass man Angst habe, wie dunkel seine Haut wohl sein würde..." - Meghan über ihr Verhältnis zu Kate:
Es gab im Rahmen der Vorbereitungen zur Hochzeit von ihr und Harry Meinungsverschiedenheiten über die Kleider der Brautjungfern. Englische Zeitungen berichteten damals, dass Meghan Kate sogar zum Weinen gebracht habe. "Das Gegenteil ist der Fall", berichtet Meghan nun. Kate habe sich aber entschuldigt und sie sei eine gute Person. - Meghan über Interviews:
Meghan gesteht dazu: "Ja, ich wurde zum Schweigen gebracht." Die Herzogin war während ihrer Zeit in London angeblich nicht freiwillig so ruhig. Sie sei durch den Königshof zum Schweigen gebracht worden. Es seien Lügen über sie verbreitet worden, gegen die sie sich nicht habe wehren können, sagte Meghan. - Harry über Prinzessin Diana.
"Er sei sehr "erleichtert und glücklich", dass er hier mit seiner Frau an seiner Seite sprechen könne, so Harry, weil er sich nicht vorstellen könne, wie es für seine Mutter gewesen sein musste, "diesen Prozess vor all den Jahren alleine durchlaufen zu haben". Und er fügt hinzu: "Es war unglaublich schwer für uns beide, aber zumindest hatten wir uns." - Der Prinz über seine größte Befürchtung:
"Meine größte Sorge war, dass sich die Geschichte wiederholt." Damit bezieht er sich offenbar auf seine Mutter Diana, die 1997 im Alter von 36 Jahren bei einem Autounfall in Paris starb, als sie von Paparazzi verfolgt wurde. - Der Prinz über die Beziehung zu seiner verstorbenen Mutter:
Er habe die "Anwesenheit" seiner Mutter, Prinzessin Diana, während der Probleme mit seiner Familie gespürt. Es sei so gewesen, als habe sie seine Situation kommen sehen. - Prinz Harry über das Verhältnis zu seinem Bruder:
Mit seinem Bruder William hofft Harry auf eine Versöhnung. "Zeit heilt alle Wunden, hoffentlich", sagte er. - Harry und Meghan über ihre Hochzeit:
Sie hätten bereits drei Tage vor der weltweit übertragenen Traumhochzeit im ganz privaten Kreis geheiratet, erzählte Meghan.
Bereits einen Tag nach Enthüllung der Statue auf dem Gelände des Londoner Kensington Palasts soll der Herzog von Sussex Medienberichten zufolge schon wieder die Heimreise angetreten haben. Prinz Harry lebt mit seiner Frau, Sohn Archie (2) und der im Juni geborenen Tochter Lili im kalifornischen Montecito. Die Sussexes waren im Frühjahr 2020 als hochrangige Royals zurückgetreten und zogen daraufhin in die USA, Meghans Heimat.