Megxit: "Ein schmerzhaftes Jahr" für Prinz Harry und Herzogin Meghan
Vor einem Jahr erklärten Prinz Harry und Herzogin Meghan, sich vom Königshaus lossagen zu wollen. Die vergangenen Monate sollen daraufhin zu einer "schmerzhaften" Reise geworden sein.
Vor einem Jahr haben Prinz Harry (36) und Herzogin Meghan (39) mit ihren "Megxit"-Plänen die Welt - und wohl auch Queen Elizabeth II. (94) - überrascht.
Im März absolvierte das Paar letzte öffentliche Auftritte für die königliche Familie, dann verabschiedeten sich die beiden nach Kalifornien, wo sie mit ihrem Sohn Archie (1) nun leben. Die vergangenen Monate sollen für den Herzog und die Herzogin von Sussex allerdings nicht leicht gewesen sein.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Megxit:
Wie werden Harry und Meghan jetzt angesprochen?
"Königliche Hoheit" gehört als Anrede der Vergangenheit an. Dennoch bleiben Harry und Meghan königliche Titel. Sie werden nun mit Harry, Herzog von Sussex, und Meghan, Herzogin von Sussex, angesprochen. Diese Titel erhielten die beiden von Queen Elizabeth II. zu ihrer Hochzeit im Mai 2018. Harry bleibt zudem Prinz.Bleibt Harry trotzdem auf Platz sechs der britischen Thronfolge?
Ja, Harry bleibt weiterhin auf Platz sechs der britischen Thronfolge. Auch sein Sohn Archie Harrison Mountbatten-Windsor bleibt in der Thronfolge auf Platz sieben. Da die Thronfolge auf Gesetzen basiere, müsste das Parlament einschreiten, um eine Person aus der Thronfolge zu entfernen, wie die Historikerin und Autorin Marlene Koenig im Gespräch mit "Royal Central" sagte.Wie steht es um ihre Schirmherrschaften?
Mit dem Segen der Queen werden die Sussexes weiterhin ihre privaten Schirmherrschaften behalten, teilte das britische Königshaus mit. Bei Harry zählen unter anderem die Invictus Games Foundation und die Rugby Football League dazu. Die Schirmherrschaften beim Militär wird der Herzog von Sussex allerdings abgeben.Woher nehmen Harry und Meghan jetzt ihr Geld?
Harry und Meghan gaben bereits bei ihrem ersten "Megxit"-Statement Anfang Januar 2020 bekannt, dass sie fest entschlossen seien, "finanziell unabhängig" zu werden. Sie werden keine öffentlichen Gelder mehr für royale Aufgaben erhalten, heißt es in dem neuen Statement des Palasts. Allerdings soll angeblich Harrys Vater Prinz Charles das junge Paar unterstützen und ihnen britischen Medienberichten zufolge Geld aus seinem Privatvermögen zur Verfügung stellen.Können Harry und Meghan nun normale Berufe ausüben?
Meghan und Harry können sich beruflich entfalten, allerdings soll alles, was sie diesbezüglich unternehmen, den Werten der königlichen Familie entsprechen, heißt es. In der Disney-Tierdokumentation "Elefanten" fungierte Herzogin Meghan bereits als Erzählerin. Den Markennamen "Sussex Royal" sollen sie nicht mehr benutzen. Die beiden planen ein Non-Profit-Imperium unter dem Namen "Archewell" aufzubauen.Wer übernimmt Harry und Meghans Aufgaben?
Die Mitglieder der royalen Kernfamilie um die Queen, den Thronfolger Prinz Charles und Prinz William werden voraussichtlich deutlich mehr zu tun bekommen. Nicht nur Harry und Meghan fallen zukünftig aus. Queen-Gatte Prinz Philip ist 2017 in Rente gegangen. Und auch Queen-Sohn Prinz Andrew ist im Zuge des Epstein-Skandals von seinen royalen Pflichten zurückgetreten.Kann Harry jederzeit seine Oma, die Queen, besuchen?
In ihren letzten Statements betonte Queen Elizabeth immer wieder, dass Harry und Meghan zur Familie gehören. "Harry, Meghan und Archie werden immer geliebte Mitglieder meiner Familie sein", schreibt sie in ihrem offiziellen Statement zum Rücktritt der Sussexes. Des Weiteren betont sie, dass sie sehr stolz darauf sei, dass Meghan so schnell zu einem Mitglied der Familie geworden ist. Anzeichen dafür, dass die beiden weiterhin zur Familie gehören und anerkannt bleiben.An welchem Ort geht es für das Paar weiter?
Harry und Meghan wollen offenbar hauptsächlich in den USA und Kanada leben. Auch dort stellt sich für das prominente Paar aber die Sicherheitsfrage, für die Kosten müssen sie wohl selbst aufkommen.
Harry und Meghan hätten seit dem "Megxit" eine "schmerzhafte Reise" erlebt, behaupten zumindest die Autoren Carolyn Durand und Omid Scobie, die mit "Finding Freedom" ein Buch über die Sussexes veröffentlicht haben.
"Der Punkt, an dem sie sich gerade befinden, nachdem sie in etwas mehr als neun Monaten ein Imperium und eine Wohltätigkeitsorganisation aufgebaut haben, zeigt, wie hart sie daran gearbeitet haben, diesen Übergang zum Erfolg zu führen", wird Omid Scobie in "Grazia" zitiert: "Aber es hat viel Arbeit gekostet, dorthin zu kommen. Die Reise war schmerzhaft."
Anstrengende Umzüge
Für die frischgebackene Mutter Meghan soll es zudem sehr anstrengend gewesen sein, mit dem kleinen Archie mehrmals umzuziehen. Die kleine Familie war von ihrem britischen Anwesen Frogmore Cottage zunächst nach Kanada gezogen, bevor sie in den USA nach einem passenden Haus gesucht haben.
Fündig wurden die Sussexes schließlich in Montecito bei Santa Barbara, wo sie sich ein Anwesen gekauft haben, das umgerechnet rund 12,35 Millionen Euro gekostet haben soll.
Ein angeblicher Freund der Herzogin wird von Durand zitiert: "Es war einfach viel. Ihr Kindermädchen ist nach Großbritannien zurückgegangen, als sie wegen der Pandemie nach L.A. zogen." Durch die Corona-Einschränkungen fühlten sich Meghan und Harry "ganz allein".
Im November enthüllte Meghan zudem, dass sie ihr zweites Kind verloren hat. In einem in der "New York Times" veröffentlichten Beitrag schrieb sie, dass sie die Fehlgeburt im Juli erlitten hat.
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Kein Blick zurück
In den vergangenen Wochen hatte es Berichte darüber gegeben, dass Harry und Meghan den "Megxit"-Deal angeblich um zwölf Monate verlängern wollen, um ihre Schirmherrschaften behalten zu können.
Omid erklärte unter Berufung auf anonyme Quellen nun allerdings, dass das Paar keine solchen Pläne habe: "Sie haben wirklich nicht zurückgeschaut." Allerdings soll es für Harry sehr schwer gewesen sein, mit dem "Megxit" seine militärischen Ehrenämter verloren zu haben.
Ihre finanzielle Unabhängigkeit vom Königshaus dürften die Sussexes erreicht haben. Das Paar unterschrieb mehrjährige Netflix- und Spotify-Deals, wobei ihre Podcasts für Spotify ihnen geschätzte 35 bis 75 Millionen Dollar (etwa 28 bis 61 Mio. Euro) einbringen sollen.
Der Vertrag mit dem Streamingdienst Netflix soll einen Wert von bis zu 150 Millionen Dollar (ca. 122 Mio. Euro) haben. Zudem engagieren sie sich mit ihrer 2020 ins Leben gerufenen Archewell-Stiftung für wohltätige Zwecke.