Prinz Harry und Herzogin Meghan: Sicherheitsfrage wird zum Problem

Prinz Harry und Herzogin Meghan ziehen sich als Vertreter der britischen Krone zurück - und werden mit ihren wechselnden Wohnorten laut Experten für erhöhte Sicherheitskosten und Personalaufwand sorgen. Der Personalmangel bei der Londoner Metropolitan Police könnte dabei zum Problem werden.
Wer wird für ihren Schutz sorgen? Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38) bereiten mit ihrer Entscheidung, sich als royale Vertreter zurückzuziehen und ihren Lebensmittelpunkt zumindest teilweise außerhalb Londons und den britischen Inseln zu verlegen, ihrem Umfeld Kopfzerbrechen - allen voran der Metropolitan Police (kurz: Met), die für die Sicherheit des Ehepaars und Sohnemann Archie (9 Monate) sorgen muss. Durch die Reisen, die die Familie zwischen Kanada, den USA und Großbritannien unternehmen wird, muss die Anzahl der Sicherheitskräfte laut einem Bericht des britischen "Daily Mirror" verdoppelt werden. Die Met leide derzeit aber an Personalmangel, der durch die Pläne der Royals noch verschärft werden könnte, berichtet der ehemalige Met-Sicherheitsbeauftragte Dai Davies dem Blatt.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Megxit:
Wie werden Harry und Meghan jetzt angesprochen?
"Königliche Hoheit" gehört als Anrede der Vergangenheit an. Dennoch bleiben Harry und Meghan königliche Titel. Sie werden nun mit Harry, Herzog von Sussex, und Meghan, Herzogin von Sussex, angesprochen. Diese Titel erhielten die beiden von Queen Elizabeth II. zu ihrer Hochzeit im Mai 2018. Harry bleibt zudem Prinz.Bleibt Harry trotzdem auf Platz sechs der britischen Thronfolge?
Ja, Harry bleibt weiterhin auf Platz sechs der britischen Thronfolge. Auch sein Sohn Archie Harrison Mountbatten-Windsor bleibt in der Thronfolge auf Platz sieben. Da die Thronfolge auf Gesetzen basiere, müsste das Parlament einschreiten, um eine Person aus der Thronfolge zu entfernen, wie die Historikerin und Autorin Marlene Koenig im Gespräch mit "Royal Central" sagte.Wie steht es um ihre Schirmherrschaften?
Mit dem Segen der Queen werden die Sussexes weiterhin ihre privaten Schirmherrschaften behalten, teilte das britische Königshaus mit. Bei Harry zählen unter anderem die Invictus Games Foundation und die Rugby Football League dazu. Die Schirmherrschaften beim Militär wird der Herzog von Sussex allerdings abgeben.Woher nehmen Harry und Meghan jetzt ihr Geld?
Harry und Meghan gaben bereits bei ihrem ersten "Megxit"-Statement Anfang Januar 2020 bekannt, dass sie fest entschlossen seien, "finanziell unabhängig" zu werden. Sie werden keine öffentlichen Gelder mehr für royale Aufgaben erhalten, heißt es in dem neuen Statement des Palasts. Allerdings soll angeblich Harrys Vater Prinz Charles das junge Paar unterstützen und ihnen britischen Medienberichten zufolge Geld aus seinem Privatvermögen zur Verfügung stellen.Können Harry und Meghan nun normale Berufe ausüben?
Meghan und Harry können sich beruflich entfalten, allerdings soll alles, was sie diesbezüglich unternehmen, den Werten der königlichen Familie entsprechen, heißt es. In der Disney-Tierdokumentation "Elefanten" fungierte Herzogin Meghan bereits als Erzählerin. Den Markennamen "Sussex Royal" sollen sie nicht mehr benutzen. Die beiden planen ein Non-Profit-Imperium unter dem Namen "Archewell" aufzubauen.Wer übernimmt Harry und Meghans Aufgaben?
Die Mitglieder der royalen Kernfamilie um die Queen, den Thronfolger Prinz Charles und Prinz William werden voraussichtlich deutlich mehr zu tun bekommen. Nicht nur Harry und Meghan fallen zukünftig aus. Queen-Gatte Prinz Philip ist 2017 in Rente gegangen. Und auch Queen-Sohn Prinz Andrew ist im Zuge des Epstein-Skandals von seinen royalen Pflichten zurückgetreten.Kann Harry jederzeit seine Oma, die Queen, besuchen?
In ihren letzten Statements betonte Queen Elizabeth immer wieder, dass Harry und Meghan zur Familie gehören. "Harry, Meghan und Archie werden immer geliebte Mitglieder meiner Familie sein", schreibt sie in ihrem offiziellen Statement zum Rücktritt der Sussexes. Des Weiteren betont sie, dass sie sehr stolz darauf sei, dass Meghan so schnell zu einem Mitglied der Familie geworden ist. Anzeichen dafür, dass die beiden weiterhin zur Familie gehören und anerkannt bleiben.An welchem Ort geht es für das Paar weiter?
Harry und Meghan wollen offenbar hauptsächlich in den USA und Kanada leben. Auch dort stellt sich für das prominente Paar aber die Sicherheitsfrage, für die Kosten müssen sie wohl selbst aufkommen.
Laut neuesten Einschätzungen von Experten könnten sich die Sicherheitskosten auf bis zu 20 Millionen Pfund (umgerechnet rund 24 Millionen Euro) jährlich belaufen. Die bisher angenommenen drei bis sechs Millionen Pfund pro Jahr reichten aufgrund von bestimmten Gehaltszahlungen, Reisekosten, Überstundenzahlungen und Unterbringungskosten bei weitem nicht aus. Das Ehepaar könnte rund zwölf Sicherheitsheitskräfte verteilt auf verschiedene Teams benötigen.
"Die derzeitigen Pläne sind so nicht umsetzbar. Die beiden verhalten sich so, als ob für sie keine der bisherigen Regeln gelte", erklärt Davies. Die Met wurde laut "Daily Mirror" nun dazu angehalten, die genauen Berechnungen für die Sicherheitskosten der Regierung vorzulegen, bevor diese eine Entscheidung trifft. Wer die Kosten und letztendlich den Schutz übernehmen wird, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Am 31. März 2020 treten die Sussexes offiziell als royale Vertreter zurück.