Vater von Premier Johnson tritt gegen Herzogin Meghan nach

Boris Johnsons Vater Stanley hat sich in einem Gastbeitrag zum Herzogenpaar von Sussex geäußert, die britische Klatschpresse stürzt sich auf seine Aussagen. Sein Frauenbild lässt jedoch tief blicken...
In Großbritannien sorgt derzeit ein Gastbeitrag von Stanley Johnson (79) für Diskussionen um Herzogin Meghans (38) Rolle beim Rückzug aus der königlichen Familie. Johnson ist der Vater des amtierenden britischen Premierministers Boris Johnson (55). Er schrieb in einem Beitrag des "Saga Magazin", Meghan sei die "treibende Kraft" hinter dem Umzug in die USA gewesen. Er bedauere das, vor allem wegen ihrer "großartigen karitativen Arbeit". Doch stört sich der konservative Brite nicht vielmehr an seinem überholten Frauenbild?
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Megxit:
Wie werden Harry und Meghan jetzt angesprochen?
"Königliche Hoheit" gehört als Anrede der Vergangenheit an. Dennoch bleiben Harry und Meghan königliche Titel. Sie werden nun mit Harry, Herzog von Sussex, und Meghan, Herzogin von Sussex, angesprochen. Diese Titel erhielten die beiden von Queen Elizabeth II. zu ihrer Hochzeit im Mai 2018. Harry bleibt zudem Prinz.Bleibt Harry trotzdem auf Platz sechs der britischen Thronfolge?
Ja, Harry bleibt weiterhin auf Platz sechs der britischen Thronfolge. Auch sein Sohn Archie Harrison Mountbatten-Windsor bleibt in der Thronfolge auf Platz sieben. Da die Thronfolge auf Gesetzen basiere, müsste das Parlament einschreiten, um eine Person aus der Thronfolge zu entfernen, wie die Historikerin und Autorin Marlene Koenig im Gespräch mit "Royal Central" sagte.Wie steht es um ihre Schirmherrschaften?
Mit dem Segen der Queen werden die Sussexes weiterhin ihre privaten Schirmherrschaften behalten, teilte das britische Königshaus mit. Bei Harry zählen unter anderem die Invictus Games Foundation und die Rugby Football League dazu. Die Schirmherrschaften beim Militär wird der Herzog von Sussex allerdings abgeben.Woher nehmen Harry und Meghan jetzt ihr Geld?
Harry und Meghan gaben bereits bei ihrem ersten "Megxit"-Statement Anfang Januar 2020 bekannt, dass sie fest entschlossen seien, "finanziell unabhängig" zu werden. Sie werden keine öffentlichen Gelder mehr für royale Aufgaben erhalten, heißt es in dem neuen Statement des Palasts. Allerdings soll angeblich Harrys Vater Prinz Charles das junge Paar unterstützen und ihnen britischen Medienberichten zufolge Geld aus seinem Privatvermögen zur Verfügung stellen.Können Harry und Meghan nun normale Berufe ausüben?
Meghan und Harry können sich beruflich entfalten, allerdings soll alles, was sie diesbezüglich unternehmen, den Werten der königlichen Familie entsprechen, heißt es. In der Disney-Tierdokumentation "Elefanten" fungierte Herzogin Meghan bereits als Erzählerin. Den Markennamen "Sussex Royal" sollen sie nicht mehr benutzen. Die beiden planen ein Non-Profit-Imperium unter dem Namen "Archewell" aufzubauen.Wer übernimmt Harry und Meghans Aufgaben?
Die Mitglieder der royalen Kernfamilie um die Queen, den Thronfolger Prinz Charles und Prinz William werden voraussichtlich deutlich mehr zu tun bekommen. Nicht nur Harry und Meghan fallen zukünftig aus. Queen-Gatte Prinz Philip ist 2017 in Rente gegangen. Und auch Queen-Sohn Prinz Andrew ist im Zuge des Epstein-Skandals von seinen royalen Pflichten zurückgetreten.Kann Harry jederzeit seine Oma, die Queen, besuchen?
In ihren letzten Statements betonte Queen Elizabeth immer wieder, dass Harry und Meghan zur Familie gehören. "Harry, Meghan und Archie werden immer geliebte Mitglieder meiner Familie sein", schreibt sie in ihrem offiziellen Statement zum Rücktritt der Sussexes. Des Weiteren betont sie, dass sie sehr stolz darauf sei, dass Meghan so schnell zu einem Mitglied der Familie geworden ist. Anzeichen dafür, dass die beiden weiterhin zur Familie gehören und anerkannt bleiben.An welchem Ort geht es für das Paar weiter?
Harry und Meghan wollen offenbar hauptsächlich in den USA und Kanada leben. Auch dort stellt sich für das prominente Paar aber die Sicherheitsfrage, für die Kosten müssen sie wohl selbst aufkommen.
Johnson, der 2017 bei der britischen Version von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" mitgemacht hatte, denkt, bei dem Umzug in die USA handele es sich "um kulturelle Unterschiede" zwischen britischen und amerikanischen Frauen. Um sich zu erklären, zieht er einen Vergleich zu seiner Mutter: "Nachdem die Kriegswunden meines Vaters verheilt waren, entschied er sich, Farmer im Westen zu werden. Meine Mutter, die (...) die Vorstellung hatte, einen Diplomaten zu heiraten, hat die nächsten 36 Jahre in dem alten Farmhaus verbracht, das ich noch heute besitze."
Konservativer Brite gegen emanzipierte Amerikanerin
Johnson ist also offenbar der Meinung, nur eine Person habe solche Entscheidungen zu treffen - und zwar der Mann. "Für einen Mann ist das Zuhause ein Ort, an dem er seinen Hut aufhängen kann. Aber für eine Frau, ganz sicher für eine amerikanische Frau, ist die Entscheidung, wo man lebt, von zentraler Bedeutung." Damit nicht genug: "Um Prinzessin Dianas berühmte Redewendung anzupassen: In einer Ehe ist nicht immer Platz für zwei Personen." Auf dem Fahrersitz habe eindeutig Herzogin Meghan gesessen.
Warum das ein Problem sei, erklärt Johnson nicht, es scheint ein weiteres Kapitel im Umgang der britischen Klatschpresse mit den Sussexes zu sein. Meghan klagt derzeit vor dem höchsten britischen Gericht gegen die "Mail on Sunday", weil sie ihre Privatsphäre verletzt sieht, nachdem die Publikation einen Brief zwischen ihr und ihrem Vater veröffentlicht hatte. Allerdings wurden Teile ihrer Klage vor Gericht nicht zugelassen, wie am Freitag bekannt wurde.
Luxusanwesen im Auge
Dennoch sagt Johnson, er bedauere die Entscheidung von Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan: "Ich bin sehr traurig, sie gehen zu sehen. Ihre karitative Arbeit war fantastisch, vor allem ihre Unterstützung für den Naturschutz und die Probleme von Frauen."
Unterdessen berichten mehrere britische Medien, dass die Sussexes eine Immobilie als neues Zuhause ins Auge gefasst hätten. Dabei handele es sich um ein 13-Millionen-Dollar-Anwesen in Hollywood. In direkter Nachbarschaft leben demnach Tom Hanks (63) und Ben Affleck (47). Offenbar soll auch Meghans Mutter Doria Ragland (63) in das Anwesen mit einziehen, den Berichten zufolge stünde ihr ein eigener Gebäudekomplex zur Verfügung. Der Einzug in das Anwesen soll laut "Daily Mail" jedoch erst stattfinden, wenn die Corona-Krise entschärft sei.