Abgedreht: Tatort "Der Tod ist unser ganzes Leben" als Fortsetzung von "Die Wahrheit"
Der Fall macht sie fertig: Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) werden dem Messer-Mörder in einem weiteren Tatort aus München begegnen. ©BR/X Filme/Hagen Keller
Offenbar ist es ein Reflex, bei einem Tatort mit offenem Ende gleich eine Fortsetzung hinterherzuschieben. Was beim "stillen Gast" aus Kiel leidlich gut geklappt hat, wird nun auch in München versucht. "Die Wahrheit" kam gestern Abend gut an, der nicht gefasste Täter wurde ausgiebig diskutiert. Gleichzeitig verkündete der Bayerische Rundfunk, dass die Fortsetzung der Geschichte bereits abgedreht sei.
Die Geschichte: Ein Jahr nach dem Mord an Ben Schröder geschieht ein weiteres Verbrechen, dass die gleiche Handschrift trägt. Ivo Batic (Miroslav Nemec) und vor allem Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) sind noch immer mitgenommen von der Tatsache, dass sie den Mörder bislang nicht stellen konnten. "Der Tod ist unser ganzes Leben" setzt ihren Alptraum fort und endet, so die ARD, "in einem Schreckensszenario, in dem es für sie um nicht weniger geht als um ihre berufliche Existenz, ihre Freundschaft und ihr Leben."
Das Drehbuch schrieb Holger Joos nach der Idee von Erol Yesilkaya, Regie führt dieses Mal Philip Koch. Neben dem Stamm-Team sind bei diesem Tatort Lina Wendel als Kriminaloberrätin Horn und Götz Schulte als Oberstaatsanwalt Kysela dabei.
Im Gegensatz zum gestern gesendeten Fall ist die Fortsetzung nun komplett fiktional. Das nimmt dem Stoff jedoch den beklemmenden Realismus und presst ihn zurück ins relativ starre Erzähl-Schema des Tatorts und anderer Krimis. Der Mut, am Ende keinen Mörder zu präsentieren, wird ad absurdum geführt. Oder soll der kryptische Wortlaut der ARD-Pressemeldung einen Abschied der Kommissare vom Tatort München verschleiern?