Das harte Leben von Fräulein Menke: "Missachtung statt Zuwendung"
Nach solchen Erfahrungen kann einem auch ein "Dschungelcamp" nichts anhaben. Vor ihrem Einzug bei "IBES" spricht Fräulein Menke im Interview ganz offen über ihre Schicksalsschläge.
Ekel-Aufgaben und Zicken-Zoff dürften auch im diesjährigen "Dschungelcamp" wieder an der Tagesordnung sein. Doch so ein bisschen Reality-TV-Drama kann Franziska Menke (56, "Hohe Berge"), besser bekannt als Ex-NDW-Star Fräulein Menke, mit Sicherheit nichts anhaben. Nicht nach solch einem harten Leben, aus dem sie vor ihrem Einzug bei "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" im Interview mit der Zeitschrift "Bunte" ganz offen erzählt.
"Ich leide bis heute unter den seelischen und körperlichen Misshandlungen meiner Eltern", erklärt Menke schon zu Beginn. Trotzdem wollte sie unbedingt die Anerkennung ihres Vaters, einen erfolgreichen Musikproduzenten: "Ich habe ihn heroisiert, wollte seine Anerkennung. Doch ich bekam Missachtung statt Zuwendung. Tadel statt Lob", während ihre Mutter anscheinend ein lebender Stereotyp war. Sie "erfüllte das Frauenklischee, dem Mann immer zur Seite zu stehen." Ständig gingen im Tonstudio ihres verstorbenen Vaters Künstler ein und aus. Der Alkohol floss, sie und ihr jüngerer Bruder störten - auch Schläge habe es immer wieder gegeben.
Flucht vor "der Regierung"
Kein Wunder, dass Fräulein Menke bald Reißaus nimmt und vor "der Regierung", wie sie ihre Eltern in ihrem Tagebuch nennt, nach Berlin flüchtet - wo sie entdeckt wird. Ihr Vater holt die Sängerin zurück, und nimmt sie unter Vertrag. "Er wollte mich lieber selbst ausbeuten. All meine Erfolgstitel sind bei ihm erschienen. Er hat am meisten verdient."
Doch auch nach dem Tod ihres Vaters wird der NDW-Star, der 2,5 Millionen Alben abgesetzt hat, nicht reich. 2,8 Millionen D-Mark habe ihr Vater damals hinterlassen, von denen Menke bis heute nichts gesehen habe. Wohl auch einer der Gründe, warum sie mit ihrem Bruder verstritten ist: "Mein Bruder erbte das Studio. Wir verstehen uns gar nicht. Er erteilte mir sogar Hausverbot." Zusätzliches Geld musste Menke als UPS-Fahrerin verdienen.
Probleme mit der Familie
Auch mit ihrer eigenen kleinen Familie klappte nichts so, wie es sollte. Die Ehe zerbrach, Sohn Ivo (27) wuchs bei seinem Vater auf und Tochter Alice (30) zog schon mit 18 aus. Depressionen machten sich in Menke breit, gar an Wahnvorstellungen habe sie zu schlimmen Zeiten gelitten. "Ich bekam kaum Luft. Egal wer mich trösten wollte, nichts kam mehr an", erzählt sie und gesteht, dass sie sich zwei Mal selbst in die Psychiatrie einweisen ließ. Bis sie 2015 versuchte sich umzubringen. An jenem Tag habe sie ein Gefühl gehabt, "als wäre ich ausgelöscht. Ich konnte keine Freude mehr empfinden." Die Notambulanz kommt, danach geht es wieder in die Psychiatrie.
Heute geht es Fräulein Menke besser, wie sie versichert. "Ich bereue, was ich gemacht habe", erklärt sie. Bei einem dürfte sich der geneigte "Dschungelcamp"-Zuschauer nun aber sicher sein: Ein paar Kakerlaken und Känguruhoden werden eine Fräulein Menke wohl nicht brechen. Das bestätigt sie auch im Gespräch mit RTL: "Ich bin ein Mensch, der ausschließlich im Hier und Jetzt lebt. Ich male mir keine Illusionen oder Ängste aus, wie es werden könnte. Ich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass man den Moment feiern muss und aus dem Bauch heraus meistens die richtigen Entscheidungen trifft." Und vor dem Getier habe sie auch keine Angst.