"Die Höhle der Löwen": Die bewegenden Schicksale der Investoren

Ein tragischer Unfall oder auch eine schwierige Tumor-Operation: Einige Investoren der beliebten Gründershow "Die Höhle der Löwen" (18. Staffel ab 25. August, 20:15 Uhr, VOX) mussten Schicksalsschläge überwinden, die ihr Leben für immer veränderten - und sie vielleicht gerade deshalb zu den starken Persönlichkeiten machten, die sie heute sind.
Judith Williams
Die Löwin der ersten Stunde, Judith Williams (53), machte sich erst als Homeshopping-Moderatorin einen Namen, startete dann mit ihrer eigenen Kosmetiklinie durch und ist seit "Die Höhle der Löwen" 2014 auch zum TV-Star geworden. Ihr Lebensweg als Businessfrau war allerdings keineswegs vorgezeichnet. Eigentlich wollte sie wie ihr Vater eine Karriere an der Oper einschlagen. Doch ein schwerer Schicksalsschlag Mitte der 90er-Jahre zerstörte diesen Traum.
Bei Judith Williams wurde Mitte der 90er ein gutartiger Tumor an der Gebärmutter festgestellt - eine Diagnose, die sie vor eine schwierige Entscheidung stellte. Eine Operation hätte bedeutet, keine Kinder bekommen zu können, eine Hormontherapie wiederum hätte ihre Stimme über Jahre beeinträchtigt und damit ihre Opernlaufbahn unmöglich gemacht.
Die damals 24-jährige Williams entschied sich für Kind statt Bühnenkarriere. Beruflich begann sie von vorn, arbeitete zunächst als Empfangsdame in einem Fitnessstudio und entdeckte dort ihr Verkaufstalent. Rückblickend zieht sie daraus sogar Positives: "Ehrlich gesagt, bin ich heute sehr dankbar für mein Leben, wie es die Wendung genommen hat. Man muss immer aus allem das Beste machen", sagte sie 2018 bei RTL.
Dagmar Wöhrl
Dagmar Wöhrl (71), die seit der vierten Staffel 2017 dabei ist, erlebte das Schlimmste, was Eltern passieren kann. Am 1. Juli 2001 starb ihr damals zwölfjähriger Sohn Emanuel bei einem tragischen Unfall. Der Junge stürzte vom Dach des Familienhauses. Auf ihrem Instagram-Account erinnert die langjährige Bundestagsabgeordnete und einstige Miss Germany regelmäßig an ihren verstorbenen jüngsten Sohn, etwa zu seinen Geburtstagen, am Todestag oder auch am Muttertag.
"Heute schaue ich die Bilder von dir an und schwelge in Erinnerungen. Und auch wenn ich stark sein will und diesen Tag mit Freude begehen will, legt sich diese schwere Trauer über mich", schrieb sie etwa an seinem 37. Geburtstag 2024. Sie habe viele Fragen, die sie sich "bis zu meinem letzten Atemzug" stellen werde und dann hoffe, ihren Sohn wiederzusehen. "Ich wüsste so gern, wie du heute aussehen würdest. Hättest du schon eine Familie gegründet? Wärst du ins Ausland gegangen? Welchen beruflichen Weg hättest du eingeschlagen?"
Janna Ensthaler
In Staffel 13 stieß Janna Ensthaler (40) zu der TV-Show. Die Investorin hat drei Kinder und teilte in der 17. Staffel eine bewegende Geschichte über ihre jüngste Tochter. Als sich "meinmaikaempfer", ein Start-up für spezielle Kleidung für Frühchen und Kinder mit besonderen Bedürfnissen, vorstellte, rief das bei Ensthaler emotionale Erinnerungen hervor. Denn sie bangte im Frühjahr 2023 um das Leben ihres Babys. "Sie kam auf die Welt und alles war gut. Und dann hat sie plötzlich so einen resistenten Keim gehabt." Das sei so gefährlich gewesen, dass ihre kleine Tochter direkt nach der Geburt ein Antibiotikum bekommen musste. "Sie konnte nicht genug Sauerstoff zu sich nehmen und hatte dann so eine Atemmaske", erklärte Ensthaler vor der Kamera.
Für Ensthaler begannen "die schlimmsten 48 Stunden ever": Zwei Tage lang wich sie nicht vom Bettchen ihrer Tochter, schlaflos und in ständiger Angst, jedes Alarmgeräusch könnte Lebensgefahr bedeuten.
Carsten Maschmeyer
Carsten Maschmeyer (66), Inhaber der Maschmeyer Group, ist seit Staffel drei in der VOX-Show dabei. Im September 2021 machte Carsten Maschmeyer öffentlich, dass er lange abhängig von Tabletten war - mit verheerenden Folgen. "Der Tiefpunkt meines Lebens war eine Tablettensucht vor über zehn Jahren." Er hatte 2003 wegen einer Schlafstörung damit begonnen, Schlafmittel zu nehmen. Nach und nach erhöhte er die Dosis immer mehr. "Als Nebenwirkung der Pillen kam eine Depression dazu," schrieb er auf Instagram.
Mehrere Versuche, von der Sucht loszukommen, gingen schief. Seine Partnerin, Schauspielerin Veronica Ferres, setzte ihm schließlich die Pistole auf die Brust: "Damals hatte ich ernsthafte Ausfallerscheinungen, habe gelallt. Veronica erkannte, wie es um mich stand und hat die Reißleine gezogen. Ihre knallharte Botschaft war: Entweder machst du einen ernsthaften Entzug, oder es ist Schluss", blickte er in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" zurück. 2010 gelang ihm schließlich der erfolgreiche Entzug in einer psychiatrischen Klinik.
Zehn Jahre später erlebte Carsten Maschmeyer dann noch einen gesundheitlichen Rückschlag: Aufgrund von weißem Hautkrebs musste ihm ein Teil der Nase entfernt werden. "Insgesamt waren es 3 OPs zur Tumor-Entfernung und eine Rekonstruktionschirurgie. Die Heilung ist gut verlaufen und die Schwellungen sind fast weg, eine Narbe bleibt", schilderte der Löwe via Instagram.