"Die Höhle der Löwen": Janna Ensthaler duscht für den guten Zweck

Erfrischender Auftritt von Löwin Janna Ensthaler (41): Vor einem Pitch stellt sie sich - voll bekleidet - unter die Studiodusche und dreht das Wasser auf. Der ungewöhnliche Move dient einem guten Zweck. Auch die Gründer liefern ab: Eine Audio-Koch-App bringt die Löwen zum Schwärmen und erhält prominente Unterstützung. Zwei Gründer-Brüder präsentieren zudem eine vermeintlich revolutionäre Verpackungslösung. Doch in der "Höhle der Löwen" (montags, 20:15 Uhr auf VOX oder bei RTL+) gilt: Kein Businessplan - kein Deal.
Dagmar Wöhrl: "Da ist was übergesprungen"
Gründer Sven Torner (53) aus Hamburg hat prominente Fürsprecher seiner App FoodDude im Gepäck. Die TV-Köche Lucki Maurer (43), Meta Hiltebrand (41) und Mike Süsser (53) begleiten ihn ins Löwen-Studio. Mittels seiner sprachgesteuerten App können User künftig auch deren eigens kreierte Rezepte mühelos nachkochen. Angestrengtes Scrollen am Handy oder Tablet mit vom Kochen schmutzigen Fingern entfällt. Torner stellt zehn Prozent an FoodDude für 180.000 Euro in Aussicht. Dagmar Wöhrl (71) testet die App in der Studio-Küche - und ist begeistert.
Das erste Angebot gibt Nils Glagau (49) ab: "Ich finde dich Hammer. Deine App wird definitiv erfolgreich. Und ich wäre sehr gern bei diesem Weg dabei." Für fünfzehn Prozent der Anteile verspricht er: "Dann köcheln wir durch." Carsten Maschmeyer (66) und Dagmar Wöhrl legen mit einem "Doppelangebot" nach. Wöhrl: "Ich stand da vorne. Und da ist was übergesprungen: Wow, ein toller Gründer!" Tijen Onaran (40) nimmt den Ball auf: "So eine Doppelpower ist wahnsinnig spannend. Aber die wahre Power ist die Einzelpower." Auch sie will fünfzehn Prozent. Doch der Gründer entscheidet sich für das Löwen-Tandem: "Als Unternehmer geht es immer auch um Menschen, mit den man am liebsten zusammenarbeiten möchte. Ich entscheide mich für Dagmar und Carsten."
"Hoffnung ist kein Businessplan"
Die Brüder Jens (36) und René Scafarti (34) aus Sundern betreiben eine eigene Firma für Kunststoffverpackungen. Mit ScaPAP stellen sie ihre Entwicklung vor, die den Verpackungsmarkt revolutionieren und die Umwelt deutlich entlasten könnte: Verpackungen aus Papier mit der Formbarkeit und Festigkeit von Kunststoff. Für eine Million Euro bieten sie zehn Prozent an ihrem Unternehmen. Zunächst sind die Löwen von ihrem "Geschenk an die Umwelt" angetan und wirken investitionswillig. Doch als sie den beiden auf den Zahn fühlen, gibt Gründer Jens zu: "Ich bin ehrlich, wir haben noch nie einen Businessplan gemacht." Die Löwen werden skeptisch: "Das hier ist keine Spendengala oder Wohltätigkeitsveranstaltung", so Ralf Dümmel (58). Carsten Maschmeyer steigt mit einem Lob aus: "Ich finde es mega, dass ihr euch dem Thema der Verpackungen stellt. Aber Hoffnung ist für mich kein Businessplan." Janna Ensthaler gibt beiden mit auf den Weg: "Jungs, ohne Businessplan in die Höhle gehen, ist wie zum Fußballspielen gehen und die Fußballschuhe vergessen." Damit ist auch die letzte Löwin raus.
Ensthaler duscht angezogen für guten Zweck
Ehe der nächste Pitch startet, wird es schon spektakulär. Im Studio ist eine Dusche aufgebaut. Tijen Onaran scherzt: "Ihr wisst schon, dass einer oder eine von uns da gleich hin muss." Janna Ensthaler antwortet mutig: "Ich mach's, aber nur für Geld." Nils Glagau nimmt sie beim Wort: "Für zwei Mille lasse ich dich duschen, Janna." Die Löwin geht nach vorn und duscht sich voll bekleidet von Kopf bis Fuß ab. "Wow! Das ist stark!", ist Nils Glagau begeistert - und überweist demnächst zweitausend Euro an das Frauenhaus Braunschweig. "Ich gebe dir die Kontaktdaten", so Janna Ensthaler cool.
Dann startet Peter Kreitmeirs (38) Pitch für seine Duschfußfeile HornyFeet. Auch der Bayer zeigt gleich vollen Körpereinsatz. Mit seinem Duschkabineneinsatz mit eingebauter Hornhautfeile will er für mehr Fußhygiene und -gesundheit unter deutschen Duschern sorgen. 25 Prozent an HornyFeet bietet er für 50.000 Euro an. Barfuß und nur mit einer Badehose bekleidet demonstriert der Gründer seine Erfindung. Dusch-Fan Janna, inzwischen in einen Bademantel gehüllt, testet die Klebfähigkeit von Kreitmeirs Konstruktion - und reißt dabei einen Teil des Studiobodens weg. Fazit: "Funktioniert sehr gut." Dafür halten die Löwen den angepeilten Verkaufspreis von 32,90 Euro für zu hoch. Dann ergreift Ralf Dümmel die Initiative: "Bin ich der Kandidat, von dem du sagst: du würdest das gern mit mir machen? Ich gebe dir das Geld, weil ich deinen Deal fair finde." Ohne sich die Angebote anderer Löwen anzuhören, schlägt Kreitmeir ein und der erste Barfuß-Deal in der Löwen-Höhle ist perfekt.
Bettwäsche-Erfinder fallen hart
Mühevolles Bettenbeziehen soll der Vergangenheit angehören. Deshalb bringen Kevin Busch (34) und Tim Baceu (33) aus Düsseldorf ihre innovative Bettwäsche Quozy mit. Die Bettbezüge sind durch einen umlaufenden Reißverschluss an drei Seiten zu öffnen. Die Ecken der Bettdecke werden in Taschen gesteckt und haben so mehr Halt. Für ein Investment von 100.000 Euro stellen sie 15 Prozent an Quozy in Aussicht. Auf ihre Schlafgewohnheiten angesprochen bekennt Judith Williams (53): "Ich schlafe mit Mütze, Pullover und Fleece-Wäsche. Mein Mann ist von der Fraktion: 18 Grad ist warm genug." Dann dient Nils Glagau als Probant. Er bezieht eine Bettdecke auf herkömmliche Weise schneller als Quozy-Bezieherin Janna Ensthaler - klare Punktniederlage für die Erfinder. Was den Löwen vor allem nicht gefällt: der hohe Preis von 79,90 Euro für eine Bettwäsche. Auch auf die Frage nach ihrer Zielgruppe liefern sie keine schlüssige Antwort. Nach und nach steigen die Löwen aus dem Betten-Deal aus. Judith Williams schlägt knallhart vor: "Andere Idee, new try."
Ist das der "heilige Gral im Grillgeschäft?"
Lars Kliefoth (51) und Jan Bastian Schacht (43) aus Wilhelmshaven sind leidenschaftliche Griller. Mittels ihrer Eigenkonstruktion, dem Flavourizer, soll Grillgut noch schmackhafter aromatisiert werden: mit Bier, Whisky oder einer Gewürzmischung. Der kleine Flavourizer sprüht per Spritze, Schlauch und hitzebeständiger Edelstahl-Düse das gewünschte Aroma auf das Grillgut. "Wenn wir Glück haben, wird es der Heilige Gral im Grillgeschäft", so die Hoffnung der Gründer. Ihr Deal-Angebot lautet: 20 Prozent an Flavourizer für 75.000 Euro. Beißen die Löwen an? Während der Verköstigung fällt Carsten Maschmeyer der Prototypen-Look der Vorführ-Flavourizer auf: "Sieht das, wenn es fertig ist, immer noch aus, als wenn eine Krankenschwester ihre Spritze hat liegenlassen?" Auch der angepeilte Marktpreis von 96 Euro kommt den Löwen "stolz" vor. Tillman Schulz (35) glaubt "nicht an die Masse" und steigt aus. Anders als "Hobby-Griller" Ralf: "Der Grillmarkt ist riesengroß, aber es ist der falsche Preis. Ich würde es mit euch versuchen - bei 75.000 Euro für 30 Prozent." Die Gründer schlagen zu und treffen sich künftig mit Ralf Dümmel am Grill.