"Fantastisch!" Moshammer-Satire mit Kult-Prinz und Cameo-Star
Die Gesellschaftssatire "Der große Rudolph" - mit Kult-Prinz und Cameo-Star - wurde am Samstag beim Filmfest München präsentiert. Das Premierenpublikum war begeistert.
Eine besonders schnell ausverkaufte Premiere gab es beim Filmfest München am Samstag zu sehen. Gezeigt wurde die Gesellschaftssatire "Der große Rudolph". Angelehnt an das Leben des Münchner Modemachers Rudolph Moshammer (1940-2005) erzählt der TV-Film eine fiktive Geschichte über eine Freundschaft zweier Außenseiter im Schickeria-München der 1980er Jahre. Im Mittelpunkt steht aber auch eine einzigartige Hassliebe zwischen Mutter und Sohn. Gespielt werden Rudolph "Rudi" Moshammer und seine "Mama" Else Moshammer von Thomas Schmauser (45, "You Are Wanted") und Hannelore Elsner (75, "Alles inklusive"). Das Premierenpublikum war begeistert.
Die Cast-Überraschungen
"Habt ihr ihn erkannt?", fragte der sichtlich gelöste Regisseur und Autor Alexander Adolph (52, "Tatort - Der tiefe Schlaf") bei der Bühnenpräsentation von Cast und Crew nach der Filmvorführung und meinte damit den Moshammer-Chauffeur. Keine Reaktion. Das änderte sich allerdings schlagartig bei der Auflösung, denn: "Das ist Pavel Travnicek [67], der Prinz aus 'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel' [1973]!" Diesen Applaus hätte jener wohl genossen, doch der tschechische Schauspieler konnte bei der Premiere in München nicht dabei sein. Anders der Cameo-Star im Film.
Den kündigte Filmemacher Adolph so an: "Der Sänger, der da zum Schluss singt, das ist nicht irgendwer, das ist Dirk von Lowtzow [47]!" Wie es zu diesem überraschenden Auftritt kam? "Das war ein Zufall", erklärte der Sänger der Rockband Tocotronic der Nachrichtenagentur spot on news nach der Premiere. Über die Kamerafrau sei der Kontakt zum Regisseur hergestellt worden und der habe ihn dann gefragt. Im Film ist er zwar mit Perücke zu sehen - "eine Regieanweisung" -, echte Fans werden ihn und seine Stimme bei den beiden Stücken "Safety Dance" und "Sunshine Reggae" aber trotzdem erkennen.
Dirk von Lowtzow hatte den Film ebenfalls zum ersten Mal gesehen. Sein Urteil: "Der ist sehr gut geworden, wirklich sehr, sehr schön. Ich bin ganz von den Socken." Dann wurde er noch etwas konkreter: "Da sind so viele pointierte, toll geschriebene Szenen drin. Die Dialoge sind sehr, sehr gut. Ich finde auch, dass Thomas Schmauser es sehr gut macht." Er sei ein fantastischer Schauspieler, der so viele Facetten von Moshammer zeige. "Am besten fand ich das Ende der Wagner-Ouvertüre und dann Schnitt... auf Daisy [Moshammers Hund]", beschrieb er dann noch seine Lieblingsszene.
Kompliment vom Kollegen
Doch nicht nur die Mitwirkenden und das Publikum waren schwer begeistert, auch Alexander Adolphs Kollege, Regie-Star Oskar Roehler (59, "HERRliche Zeiten"), sagte spot on news nach der Vorführung: "Fantastisch! Ganz toller Film! Hat mir super gut gefallen!" Mit Hannelore Elsner hat er selbst ebenfalls mehrfach zusammen gearbeitet. Unter anderem spielte sie die Titelrolle in seinem vielfach ausgezeichneten Spielfilm "Die Unberührbare" (2000).
"Der große Rudolph" wird im Herbst im Rahmen eines FilmMittwochs um 20:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt.