So wird der "Tatort: Echolot" am Sonntag
War es ein Autounfall oder war es Mord? Die Bremer Hauptkommissare kriegen es in "Tatort: Echolot" mit künstlicher Intelligenz zu tun. Kein klassischer Sonntagskrimi, aber sehenswert.
Eine junge Frau kommt bei hoher Geschwindigkeit mit ihrem Auto von der Straße ab und stirbt. Ein Autounfall. So sieht es zumindest aus. Doch den Bremer Hauptkommissaren stellt sich schnell die Frage, ob es tatsächlich ein Unfall war. Sie ermitteln im Umfeld des Opfers und stoßen auf ihr IT-Unternehmen, das an einem digitalen Assistenten arbeitet. Der "Tatort: Echolot" (30. Oktober um 20:15 Uhr im Ersten) beschäftigt sich mit künstlicher Intelligenz und ist eine der Auftaktsendungen der ARD-Themenwoche "Zukunft der Arbeit".
Darum geht es
Die IT-Spezialistin Vanessa Arnold (Adina Vetter) stirbt bei einem Unfall. Als die Kommissare Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) der Familie die traurige Nachricht überbringen, will die Mutter der Toten ihnen nicht glauben. Dann ruft ihre Tochter an - und die Kommissare sind völlig irritiert. Haben sie die falsche Frau identifiziert?
Die Ermittlungen führen sie zu Vanessa Arnolds Firma, einem IT-Unternehmen, das künstliche Intelligenz nutzt, um einen digitalen Assistenten zu entwickeln. Sie finden heraus, dass Vanessa Arnold wirklich tot ist - der Anruf kam von ihrer digitalen Kopie Nessa. Lürsen und Stedefreund sehen in ihren Kollegen potentielle Täter und Motive. Denn ihre Erfindung könnte den Jungunternehmern Millionen einbringen. Oder war es doch jemand ganz anderes?
Wenn Digitalisierung zur Bedrohung wird
Im "Tatort: Echolot" von Peter Henning und Claudia Prietzel geht es um künstliche Intelligenz und die Beziehung zwischen Mensch und Digitalität. Eine interessante Idee, allerdings nicht ganz neu. Erst vor zwei Monaten wurde im "Tatort: HAL" eine ähnliche Thematik behandelt. Beide Krimis zeigen eine Zukunft auf, in der die Digitalisierung weit fortgeschritten ist und zur Bedrohung wird.
Adina Vetter (36, "Vorstadtweiber") spielt nicht nur die echte Vanessa Arnold, sondern überzeugt auch als ihr digitales Alter Ego. Als Nessa hat sie vor allem auch eine besondere Bindung zu Vanessas Tochter Lilly (Emilia Pieske). Eine Szene macht dabei besonders nachdenklich: Als Lilly abends im Bett liegt und mit ihrem Tablet kuschelt, auf dem Nessa zu sehen ist, wird dem Zuschauer komisch zumute. Ist das etwa die Zukunft?
Fazit
Der neue Fall der Bremer Kommissare überzeugt weniger durch klassische Krimi-Momente als durch das Thema selbst. Dem Zuschauer wird vor Augen geführt, wohin der technische Fortschritt gehen könnte. Dabei wird vor allem die Frage nach dem Limit der Digitalisierung aufgeworfen. Mal wieder kein klassischer Sonntagskrimi, aber in jedem Fall sehenswert.