So wird der "Tatort" am Ostermontag
Zwei Polizisten sterben, ein Mann droht sich in die Luft zu sprengen und eine völlig unübersichtliche Situation: Im neuen Dortmunder "Tatort: Sturm" muss das Team unter Hochdruck arbeiten. Ob der Krimi sehenswert ist, erfahren Sie hier.
Ein Doppelmord, ein Mann mit Sprengstoffgürtel und ein Kollege, der die Mordkommission verlassen will: Im zehnten Fall des Dortmunder Teams ist einiges geboten. Für die vier Kommissare Peter Faber (Jörg Hartmann), Martina Bönisch (Anna Schudt), Nora Dalay (Aylin Tezel) und Daniel Kossik (Stefan Konarske) heißt das Ermittlungen unter Hochdruck. Dabei besonders spannend: Der Krimi wird nahezu in Echtzeit erzählt.
Das passiert
Mitten in der Nacht werden in der Dortmunder Innenstadt zwei Beamte eiskalt in ihrem Wagen erschossen. Als die Kommissare der Mordkommission vor Ort sind, fehlt vom Täter jedoch jede Spur. Kommissar Faber wird auf das Büro einer Privatbank aufmerksam, in dem noch Licht brennt. Ein Mann arbeitet darin unter Druck an einem der Rechner. Er ignoriert den Kommissar - bis Faber das Fenster einschlägt. Als dieser schließlich vor dem Bankangestellten steht, entdeckt er, dass der Mann einen Sprengstoffgürtel trägt.
Die Kommissare ermitteln fieberhaft an allen Fronten. Im Umfeld des mutmaßlichen Terroristen, dem zum Islam konvertierten Muhammad Hövermann (Felix Vörtler), stoßen sie auf Informationen, die eine dramatische Wendung bringen. Parallel dazu sickert durch, dass Daniel Kossik die Mordkommission verlassen will. Doch dann kommt alles ganz anders...
Lohnt sich das Einschalten?
Der zehnte Fall des Dortmunder Teams aus der Feder von Martin Eigler und Sönke Lars Neuwöhner ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer. Die privaten Konflikte der Kommissare, die sonst so oft im Fokus standen, kommen hier kaum zum Vorschein. Das Quartett wird auseinandergerissen und jeder muss für sich selbst ermitteln. Die Ermittler befinden sich in einer völlig unübersichtlichen Situation, die sie an ihre Grenzen bringt. Ein aufwühlendes Gefühl, dass sich von Beginn an auf den Zuschauer überträgt.
Regisseur Richard Huber hat "Sturm" mit starken Bildern umgesetzt. Er schafft es, die Unübersichtlichkeit des Falls und die Ausnahmesituation so zu inszenieren, dass es authentisch wirkt. Durch das Erzählen in Echtzeit hat das Publikum zudem keinerlei Wissensvorsprünge - einer der Gründe, wieso es am Ende völlig überrascht wird.
Fazit
Mit "Sturm" ist den Machern ein wirklich spannender "Tatort" gelungen, der stellenweise mehr an einen Thriller erinnert. Obwohl hier der Fall und nicht die persönlichen Querelen im Vordergrund stehen, verliert der Krimi seinen typischen Charme nicht. Er zeigt eine neue, interessante Seite des Dortmunder Teams. Der Film ist in jedem Fall sehenswert - und für alle Kossik-Fans ist sein letzter Fall ohnehin ein Muss.