Ford Puma ST (2021): Sportversion des kleinen SUVs mit 200 PS
Ford Puma ST (2020)
Der Ford Fiesta ST fährt mit einem 200-PS-Turbobenziner vor. Mit dem gleichen 1,5-Liter-Aggregat gibt es künftig auch den Puma, das SUV auf Basis des Fiesta. Damit beschleunigt der 200-PS-Neuling (passenderweise Puma ST genannt) in 6,7 Sekunden auf 100 km/h und ist damit 0,2 Sekunden langsamer als der Fiesta ST.
200-PS-Turbobenziner und Schaltung aus dem Fiesta ST
Der Dreizylinder erreicht seine 200 PS bei 6.000 Touren, das maximale Drehmoment von 320 Newtonmetern liegt konstant dagegen schon von 2.500 bis 3.500 U/min an. Der Dreizylinder bietet eine Steuerzeitenverstellung der beiden Nockenwellen (Twin-independent Variable Cam Timing), was sowohl den sportlichen Fahrleistungen als auch der Kraftstoffeffizienz zugute kommen soll. Ein integrierter Auslasskrümmer verkürzt die Distanz, die die Auspuffgase vom Zylinder bis zum Turbolader zurücklegen - so baut sich der nötige Ladedruck schneller auf und das Turboloch bleibt praktisch aus, erklärt Ford.
Außerdem hat der Motor einen speziellen Lufteinlass. Der Sound wurde nicht nur rein sportlich abgestimmt, sondern berücksichtigt auch den Lärm. So ist der Puma ST um fast 1 dB leiser als der gleich motorisierte Fiesta ST.
Die Zylinderabschaltung sorgt im Schubbetrieb oder bei gleichmäßig moderater Geschwindigkeit für Sparsamkeit. So wird der Dreizylinder temporär zum Zweizylinder. So liegt der NEFZ-Verbrauch bei 6,0 Liter/100 km, die CO2-Emissionen bei 134 g/km.
Die Kraftübertragung übernimmt die aus dem Fiesta ST bekannte Sechsgang-Schaltung. Im Unterschied zu dem Sport-Kleinwagen hat das Performance-SUV eine kürzere Hinterachsübersetzung.
Modifiziertes Fahrwerk mit "optionalem LSD"
Der Puma ST bekommt ein modifiziertes Fahrwerk. So wurden die Verbundlenker-Hinterachse und die Querstabilisatoren steifer ausgelegt, was das Kurvenwanken reduziert. Außerdem hat der Puma ST patentierte "Force Vectoring"-Federn. Diese sollen Spurstabilität, Agilität und Ansprechverhalten verbessern, indem Kurvenkräfte direkt in die Federn geleitet werden, was wirkungsvoll die Seitenneigung verringert.
Hinzu kommen vorn und hinten "frequenzreaktive" Zweirohrdämpfer von Hitachi. Ihr Dämpfungsverhalten wirkt einerseits der Seitenneigung entgegen und schluckt andererseits kleinere Straßenunebenheiten bei höheren Geschwindigkeiten.
Außerdem bietet Ford optionales LSD für den Puma ST. Nein, kein Rauschgift, sondern ein mechanisches Sperrdifferenzial (Limited-Slip Differential, LSD). Es ist als Bestandteil des Performance-Pakets erhältlich ist. Es optimiert die Traktion an der angetriebenen Vorderachse, was sich sowohl in verbessertem Fahrverhalten als auch in minimiertem Untersteuern vor allem am Kurvenausgang niederschlagen soll.
Dabei verhindert die rein mechanische Sperre ein Durchdrehen des entlasteten Rads auf der Kurveninnenseite und leitet das Antriebsmoment jenem Rad zu, das den höheren Grip besitzt (also das äußere). Dazu kommt noch die "Torque Vectoring Control", die durch Bremseingriffe am kurveninneren Rad das Eindrehen in der Kehre erleichtert.
Die Lenkung soll direkter als bei den bürgerlichen Puma-Versionen reagieren, die Bremsanlage ist um 17 Prozent größer. Insgesamt verspricht Ford "das agilste Fahrerlebnis, das je ein SUV des Kölner Autoherstellers geboten hat."
Gebremst wird vorne mit 325-Millimeter-Scheiben - ein Plus von 17 Prozent gegenüber der Standardversion. Hinten greifen die Bremsen auf Scheiben mit 271 Millimeter Durchmesser zu.
Fahrmodi von Eco bis Rennstrecke und Launch Control
Vier Fahrmodi, von Eco bis zum Rennstrecken-Modus, erlauben die Feinabstimmung des Puma ST. Das dreistufige ESP überlässt dem Fahrer zudem die Wahl, ob es in instabilen Fahrsituationen umfassend eingreifen, etwas Schlupf zulassen oder ganz deaktiviert werden soll.
Die Launch Control - erhältlich als Teil des optionalen Performance-Paketes - ist ausschließlich für abgesperrte Rundstrecken vorgesehen. Wenn das System über die Bedieneinheit am Lenkrad aktiviert wird, erscheint zugleich eine grafische Darstellung auf dem 12,3-Zoll-Instrumentendisplay. Gibt man bei aktivierter Launch Control im Stand Vollgas, dreht der Motor auf die optimale Drehzahl hoch. Sobald der Fahrer die Kupplung vollständig kommen lässt, regeln die elektronischen Helferlein gemeinsam Traktion und Drehmoment für eine optimale Beschleunigung.
Optik und Ausstattung
Zu den optischen Erkennungszeichen der ST-Version gehört vor allem die andere Frontschürze und der Grill mit Performance-Logo. Außerdem sind Dach, Außenspiegelkappen, Grillrahmen und Dachspoiler stets in glänzendem Schwarz gehalten.
Außerdem hat der Puma ST einen größeren Dachspoiler sowie einen auffälligen Diffusor. Markant wirken auch die serienmäßigen 19-Zoll-Alufelgen, die es wahlweise lackiert oder glanzgedreht gibt.
Als Außenfarben steht neben Obsidian-Schwarz Metallic, Dynamic-Blau Metallic, Fantastic-Rot Metallic, Frost-Weiß und Magnetic-Grau Metallic das nur für den ST erhältliche Furious-Grün Metallic zur Wahl.
Die Außenspiegel projizieren beim Entriegeln das ST-Logo auf den Boden, außerdem gibt es "Ford Performance"-Einstiegsleisten. Innen empfangen beheizbare Recaro-Sportsitze mit ST-Logo die vorderen Insassen. Das Leder-Lenkrad mit abgeflachter Unterseite und ein Schaltknauf mit ST-Badge setzen weitere Akzente.
Zur Ausstattung zählen auch eine induktiven Ladestation für Handys, eine beheizbare Frontscheibe, Parkpiepser vorn und hinten sowie ein 8,0-Zoll-Infotainmentsystem mit der Sprachsteuerung Sync 3.
Über das serienmäßige Ford.ass-Connect-Modem lässt sich der Puma ST per Smartphone ver- und entriegeln oder per App auf dem riesigen Supermarkt-Parkplatz wiederfinden. Das Modem empfängt außerdem die Cloud-basierten lokalen Gefahrenhinweise. Zu den Assistenzsystemen gehören ein Antikollisionssystem, Einparkassistent, Querverkehrswarner, Abstandstempomat und Spurhalteassistent.
Zu den Preisen des Puma ST teilt Ford bislang nichts mit.