Brandrisiko von E-Autos wie bei Verbrennern

Auf dem Foto löscht die Feuerwehr den Brand eines Autos mit Verbrennungsmotor.
Ein Tesla-Wrack in Tirol, an dessen Entsorgung sich für einige Wochen kein Unternehmen aus Angst vor der Brandgefahr der Batterie getraut hat, war kürzlich prominent in den Medien vertreten. Das Magazin Spiegel hat nun den Leiter der Bremer Feuerwehr zum Brandrisiko bei Elektroautos befragt.
Laut Spiegel-Bericht schätzt der Feuerwehrleiter die Gefährlichkeit des Brandes eines Elektroautos als vergleichbar mit einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ein. Er macht darauf aufmerksam, dass Benzin extrem heiß und lange brennt und sich in einem Benzintank meist 50 bis 80 Liter Benzin befinden, und zwar in der Regel direkt unter der Rückbank. Auch die Häufigkeit eines Brandes schätzt er bei beiden Antriebsarten als gleichermaßen selten ein.
Elektroautos erfordern andere Lösch- und Lagermethoden
Der Diplom-Physiker und leitende Branddirektor der Feuerwehr Bremen Karl-Heinz Knorr weist in dem Interview auf die unterschiedlichen Anforderungen beim Löschen des Brandes und bei der anschließenden Lagerung des Wracks hin, über welche Abschleppunternehmen und Entsorgungsfirmen informiert werden müssen. Der Brand eines Benzintanks wird mit Löschschaum erstickt. Bei dem Brand eines Elektroautos entsteht die thermische Energie nicht außen, sondern im Inneren des Akkus, wo sie zu einem sogenannten „Thermal Runaway“ führen kann, bei dem der Brand von einer Zelle auf die Nächste überspringt.
Um diesen chemischen Prozess zu unterbrechen, muss man die Batterie kühlen, wofür sich viel kaltes Wasser gut eignet. Auch nach dem Löschen kann sich die Fahrzeugbatterie bis zu 24 Stunden lang entzünden, so der Feuerwehrleiter. Um dies zu vermeiden, wird das Wrack am besten in einem Tauchbad gelagert oder separat zu anderen Fahrzeugen. Die Feuerwehr prüft nach dem Löschen mit einer Wärmebildkamera, ob es noch heiße Stellen gibt.