Kei-Car-Van-Attacke auf Japan

Der chinesische Autobauer BYD entwickelt einen elektrischen Mini-Van für den japanischen Markt und zielt dabei speziell auf das Kei-Car-Segment.
Kei-Cars sind ein Ur-japanisches Thema. Die Kleinstwagen sind speziell auf die beengten Straßenverhältnisse in japanischen Metropolen zugeschnitten und unterliegen genauen gesetzlichen Vorschriften. Unter den japanischen Autobauern ist das Kei-Car-Segment, das immerhin rund 35 Prozent des Gesamtmarkts ausmacht, stark umkämpft. Jetzt macht sich der chinesische Elektroautospezialist BYD auf, den Kei-Car-Markt im Nachbarland aufzumischen. Der Einstieg von BYD wäre die erste ernsthafte Konkurrenz von außerhalb Japans im Kei-Car-Segment.
Klassischer Kei-Car-Kasten
In China sind erste Erlkönigfotos aufgetaucht, die einen BYD-Van zeigen, der exakt auf die japanischen Kei-Car-Vorschriften zugeschnitten ist. Laut Gesetz dürfen sie 3,40 Meter lang, 1,48 Meter breit und 2 Meter hoch sein, die Motorleistung ist auf 64 PS begrenzt. Nur dann werden Steuer- und Parkplatzvorteile gewährt.
Der bislang schlicht K-Car getaufte Chinese zeigt sich unter Ausnutzung der zulässigen Abmessungen extrem kastig gezeichnet. Front und Heck fallen senkrecht ab. Die Räder sitzen ganz weit in den Karosserieecken. Einer kurzen, waagrechten Stummelmotorhaube folgt eine fast senkrecht stehende Windschutzscheibe. Zustieg zu den vorderen Plätzen gewähren konventionelle Türen, den Fond entert man über zwei seitliche Schiebetüren. Am Heck gibt es wohl eine große Klappe.
Berichten aus China zufolge ist der BYD mit einer LFP-Batterie bestückt, die den 20 kWh großen Akkus der japanischen Wettbewerber bei Kapazität und Reichweite deutlich überlegen ist. Schaffen die Japaner rund 180 Kilometer Reichweite, so soll der BYD bis zu 300 Kilometer ermöglichen. Für ein Fahrzeug, das ausschließlich in der Großstadt bewegt wird, völlig ausreichend. Die maximale Ladeleistung liegt bei 100 kW. Mit an Bord soll zudem ein Wärmepumpen-Heizungs- und Lüftungssystem sein. Der Elektromotor dürfte 47 kW leisten und so den gesetzlichen Rahmen voll ausreizen.
Platziert wird das BYD K-Car gegen Wettbewerber wie den Nissan Sakura und den Mitsubishi eK X EV – zwei von Japans erfolgreichsten Elektro-Kei-Cars. Der Preis für das BYD K-Car wird mit umgerechnet rund 15.000 Euro kolportiert.