Kommt der Ford Fiesta auf Basis des VW ID.2 zurück?
Interpretiert man die Aussagen des VW-Marketing-Chefs richtig, könnte die Kooperation mit Ford ausgebaut werden und sogar zu einer Neuauflage des Ford Fiesta führen.
Der Ford Fiesta war lange einer der beliebtesten Kleinwagen überhaupt. Er wurde seit 1976 in acht Generationen weltweit 22 Millionen Mal verkauft. Doch Ford hat das Erfolgsmodell nach knapp 50 Jahren eingestellt – hauptsächlich aus Rentabilitätsgründen. Das US-Mutterschiff hatte zuvor nicht nur an dieser Stelle einen dicken Rotstift angesetzt. Auch der kompakte Megaseller Ford Focus ist mittlerweile abgewickelt. Von Nachfolgern war bisher nichts zu hören.
Comeback ist denkbar
Doch es könnte womöglich ein Comeback des kleinen Ford Fiesta geben – mit Unterstützung von Volkswagen. Nachdem der letzte Fiesta im Juli 2023 vom Kölner Band gelaufen war, weckt die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Ford und VW bei den Modellen Explorer und Capri – beide stehen auf der VW-MEB-Plattform des ID.3 und ID.4 – Hoffnung auf weitere Projekte. Das zumindest hört man von VW-Seite.
In einem Interview mit den Kollegen von Auto Express lobte VW-Manager Martin Sander die bisherige Kooperation und schloss eine erneute Zusammenarbeit nicht aus. Sander war zuvor selbst viele Jahre bei Ford in verschiedenen Positionen beschäftigt. Denkbar wäre ein elektrischer Fiesta auf Basis der verkürzten MEB-Plattform, wie sie bereits für die künftigen Modelle ID.1 (siehe Galerie) und ID.2 vorgesehen ist.
VW-Ford-Kooperation ausbauen
Auch bei Nutzfahrzeugen arbeiten VW und Ford bereits zusammen. Der neue VW Transporter T7 wird in Kooperation mit Ford entwickelt und produziert und ist somit ein Schwestermodell des Ford Transit Custom. Dies bedeutet, dass der T7 technisch weitgehend dem Ford Transit Custom entspricht. Die Produktion erfolgt in einem Ford-Werk in der Türkei.
Gleichzeitig arbeitet Ford in Kalifornien an einer günstigen neuen Elektroplattform, die sich jedoch zunächst auf mittelgroße Pick-ups konzentriert. Ein elektrischer Fiesta auf VW-Basis könnte also eine sinnvolle Brücke zwischen der Vergangenheit und Fords elektrischer Zukunft schlagen – vorausgesetzt, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Im Laufe des Jahres 2025 will Ford hierzu weitere Details liefern.
VW-Basis voll alltagstauglich
Auch wenn es die Serienmodelle von VW ID.1 und ID.2 noch längst nicht gibt, die Eckdaten der kleinen Stromer sind doch für den Alltag ausreichend. Gutes Platzangebot, ordentliche Leistung, Frontantrieb und Reichweiten von bis zu 450 Kilometer. Dazu gibt es Ladeleistungen bis 125 kW, was selbst längere Urlaubsfahrten nicht undenkbar macht.
Ein neuer Fiesta würde optisch dann wahrscheinlich mit ähnlichen Designmerkmalen aufwarten. Fünf Türen, eine eher klassische Kleinwagenform, knackige Proportionen und natürlich eine geschlossene Front für erheblich bessere Aerodynamik. Mittlerweile hat Ford viel in den Kölner Produktionsstandort investiert, damit dort MEB-Fahrzeuge vom Band laufen können. Die Erweiterung um einen Fiesta ist technisch also durchaus denkbar.