Audi zahlt Umweltbonus für E-Tron 55 selbst
Für den Audi E-Tron 55 gibt es keinen Umweltbonus – das Elektro-SUV ist einfach zu teuer. Deshalb gewährt Audi jetzt selbst eine hohen Nachlass – und bewirbt ihn kaum.
Audi möchte anscheinend mehr E-Trons verkaufen – deshalb pushen die Ingolstädter jetzt den Absatz des großen Elektro-SUV mit satten Rabatten. Da der Netto-Basispreis des E-Tron mit über 65.000 Euro für eine Förderung im Rahmen des Umweltbonus zu hoch ist, muss Audi zu 100 Prozent selbst ran: Seit dem 1. Juli 2020 gibt es 7.500 Euro Nachlass auf den Netto-Listenpreis. Den Rabatt gewährt Audi sowohl beim E-Tron 55 als auch beim E-Tron 55 Sportback.
Teure aber kaum beworbene Aktion
Allerdings bewirbt Audi seinen massiven Rabatt kaum, wie ein bayerischer Autohändler dem Fachmagazin Automobilwoche berichtet. Deshalb hält sich, zumindest bei ihm, die Zahl der Neubestellungen in Grenzen: Gerade mal vier E-Tron hat er seit Anfang Juli verkauft.
Der Nettopreis des E-Tron 55 beträgt aktuell 68.500 Euro (brutto 79.500 Euro). Bei einer Senkung des Nettopreises um 3.500 Euro gäbe es die Umweltprämie, die bei Elektroautos mit einem Nettolistenpreis von über 40.000 Euro 7.500 Euro beträgt. Davon stemmt 5.000 Euro der Steuerzahler, 2.500 Euro kämen von Audi.
Rabatt vielleicht bald für alle E-Tron-Modelle
Aber vielleicht möchte Audi die Verkäufe seines E-Tron 55 nur sanft anschieben, um dann rasch zum alten Preis zurückzukehren – schließlich hat der Hersteller mit dem E-Tron 50 extra ein günstigeres und förderfähiges Elektro-SUV auf den Markt gebracht.
Ein Audi.Sprecher betont, dass man mit der Prämie den Kunden die volle Flexibilität bei ihrer Entscheidung lassen wollen – soll heißen: Niemand soll sich nur wegen der Umweltprämie verlockt sehen, zum günstigeren Modell zu greifen. Außerdem denke man in Ingolstadt darüber nach, die hauseigene Prämie auch auf die Topmodelle E-Tron S (93.800 Euro) und E-Tron S Sportsback (96.050 Euro) zu gewähren. Wie lange die Rabattaktion für die E-Tron-55-Modelle läuft, hängt laut Audi vom Kundeninteresse ab – welches die Ingolstädter aktuell nicht gerade durch Werbung ankurbeln.