Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren?

Der neue Nissan Leaf. Sein Akku könnte als Zwischenspeicher dienen.
Mehr erneuerbare Energien und Elektromobilität stellen eine Herausforderung an die Stabilität des Stromnetzes dar. Ein neues Pilotprojekt von Nissan, dem Übertragungsnetzbetreiber TenneT und dem Energiedienstleister The Mobility House will nun untersuchen, ob Elektroautos in diesem Zusammenhang einen positiven Beitrag leisten können.
Die Projektpartner wollen erforschen, inwieweit Elektroauto-Batterien, die lokal produzierten Strom speichern und bei Bedarf wieder zurückspeisen können, das Potenzial haben, das Stromnetz zu stabilisieren. Zum Einsatz werden Elektroautos von Nissan kommen. Die ersten Ergebnisse sollen Anfang 2019 vorliegen.
Elektroauto-Akkus könnten Stromnetz entlasten
Der Geschäftsführer der TenneT TSO GmbH, Lex Hartman, erklärt: „Dieses Pilotprojekt ergänzt unsere Blockchain-Projekte, weil es neue Wege erschließt, um die stark vom Wetter abhängige erneuerbare Stromproduktion flexibel zu steuern. Wir nutzen Batterien für Elektrofahrzeuge, die sowohl Strom speichern als auch wieder ins Stromnetz einspeisen können, für Redispatch, also um Transportengpässe im Netz aufzulösen. Das entlastet das Stromnetz und hilft uns, die teure Abregelung von Windanlagen zu begrenzen. Damit kann das Projekt den Netzausbau ergänzen und zu einem wichtigen Baustein der Energiewende werden.“
Auch The Mobility House-CEO Thomas Raffeiner sieht darin eine große Chance: „Die Batteriespeichereinheiten von Elektrofahrzeugen stellen eine bedeutende Optimierungsmöglichkeit für das Netz dar. Sie schaffen dezentralisierte Speichermöglichkeiten für überschüssige erneuerbare Energien. Eine intelligente Lastkontrolle unterstützt die Netzstabilisierung und stellt eine spürbare Kostenentlastung für Endverbraucher dar.“