Audi Concept C fährt wie ein Mittelmotor
Mit dem Concept C verfolgt Audi einen ungewöhnlichen technischen Ansatz: Der vollelektrische Zweisitzer nutzt ein zentral angeordnetes Batteriepaket und Heckantrieb – eine Kombination, die dem Fahrverhalten eines klassischen Mittelmotor-Sportwagens nahekommt.
Der Concept C unterscheidet sich in seiner Architektur grundlegend von gängigen Elektroplattformen. Audi verzichtet auf die modulare Skateboard-Bauweise mit großflächigem Batteriepaket im Fahrzeugboden. Stattdessen liegt der Energiespeicher kompakt und mittig im Fahrzeug. Diese Anordnung ähnelt der Gewichtsverteilung eines Mittelmotor-Sportwagens, bei dem Motor und Getriebe hinter den Vordersitzen, aber vor der Hinterachse platziert sind.
Das Ziel ist eine neutrale Balance im Fahrverhalten, unterstützt durch einen tiefen Schwerpunkt. Die Folge ist ein direkteres Einlenken und ein klar definiertes Handling, das sich deutlich vom Charakter aktueller Elektro-SUVs abhebt.
Antriebskonzept: Nur eine Achse treibt an
Der Concept C setzt auf reinen Hinterradantrieb. Ein Allradsystem ist nicht vorgesehen – weder mechanisch noch elektrisch. Diese Entscheidung folgt dem Prinzip technischer Reduktion. Audi zielt darauf ab, ein möglichst unmittelbares Fahrerlebnis zu ermöglichen, ohne elektronische Eingriffe an beiden Achsen.
Der Heckantrieb reduziert das Gesamtgewicht, vereinfacht die Kühltechnik und senkt die Komplexität der Softwaresteuerung. Für einen Sportwagen dieser Größe ist diese Lösung zudem ausreichend, zumal hohe Motorleistungen bislang nicht kommuniziert wurden.
Design folgt Funktion
Das Erscheinungsbild des Concept C unterstreicht die technische Ausrichtung. Die Karosserie zeigt eine klare, horizontale Gliederung mit tief liegender Schulterlinie und kurzer Front. Die Sitzposition ist betont niedrig, das Dach verläuft flach – beides typisch für Sportwagen mit Mittelmotor-Layout.
Markant ist der sogenannte "Vertical Frame": eine vertikale Lichtsignatur vorn und hinten, die das Fahrzeug optisch zentriert und gleichzeitig eine neue Markenidentität aufbaut. Im Innenraum setzt Audi auf eine bewusst reduzierte Gestaltung mit taktilen Bedienelementen statt Touchscreens.
Einordnung im Modellprogramm
Obwohl der Concept C offiziell nicht als Nachfolger des TT kommuniziert wird, weist das Fahrzeugformat auf eine vergleichbare Zielgruppe hin. Kompakte Abmessungen, zweisitziges Layout und fahrdynamische Ausrichtung sprechen für eine Positionierung unterhalb des e-tron GT.
Die geplante Fertigung ab 2027 in den Böllinger Höfen – bisher Standort des R8 – legt nahe, dass Audi diesen Ansatz als zukünftige Linie sportlicher Elektromodelle versteht. Eine Übertragung auf größere Serienmodelle ist derzeit nicht absehbar.
