Ist das der elektrische Škoda Superb Combi?

Der ist allerdings senkrecht im Hochformat aufgestellt. Dazu gibt es "intuitive Bedienelemente mit haptischem Feedback".
Skoda zeigt auf der IAA 2025 das Konzept eines großen elektrischen Kombis. Der Vision O offenbart eine komplett neue Designsprache und interessante Details.
Mit der Konzeptstudie Vision O, die Škoda auf der IAA 2025 präsentiert, geben die Tschechen einen Ausblick auf die Zukunft elektrischer und nicht-elektrischer Kombi-Modelle. Das Fahrzeug vereint vollelektrischen Antrieb, nachhaltige Materialien und zeigt erstmals die nächste Generation der Designsprache Modern Solid.
Fokus auf Kundenbedürfnisse
Der Vision O sei das erste Konzeptfahrzeug von Škoda, das konsequent "von innen nach außen" entwickelt wurde – sagt Škoda. Im Mittelpunkt standen dabei die Ansprüche von Fahrern und Passagieren. Das Interieur ist neu gestaltet, klar strukturiert und betont minimalistisch. Ein zentrales Element ist das Horizon Display, das sich – 1,2 Meter breit – über die gesamte Breite des Armaturenbretts zieht und individuell anpassbar ist. Moment – das kennen wir doch schon von BMW (Panoramic Display).
Ein Patentschutz scheint es für die Displayform- und Anordnung nicht zu geben. Wie bei BMW wird es durch einen Zentralbildschirm ergänzt. Der ist allerdings senkrecht im Hochformat aufgestellt. Dazu gibt es "intuitive Bedienelemente mit haptischem Feedback". Mit mehr als 650 Litern Kofferraumvolumen knüpft die Studie an die praktischen Stärken bisheriger Kombis – also Octavia und Superb an. Mit umgeklappten Rücksitzen werden daraus 1.700 Liter Stauraum. Zu den "Simply Clever"-Details gehören unter anderem ein tragbarer Bluetooth-Lautsprecher, ein integrierter Kühlschrank sowie spezielle Ablagen für Ladekabel.
Nachhaltigkeit durch Kreislaufprinzipien
Der Name "Vision O" leitet sich laut Škoda von "Circularity" ab und steht für eine nachhaltige Entwicklung über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs hinweg. Zum Einsatz kommen recycelte und pflanzenbasierte Materialien wie Ultrasuede NU mit 65 Prozent biobasiertem Anteil oder Bodenbeläge aus recyceltem Lederabfall.
Sitzbezüge bestehen aus 100 Prozent recyceltem Polyester, während die Kopfstützen im 3D-Druckverfahren aus einem einzigen, vollständig wiederverwertbaren Material hergestellt werden.
Modern Solid in neuer Form
Auch das Exterieur wurde neu interpretiert. Die klaren Linien sollen dabei eine robuste Präsenz erzeugen. Auffällig ist die neue Tech-loop-Frontmaske mit durchgehendem Lichtelement und beleuchtetem Škoda-Logo. Aerodynamische Details wie aktive Luftklappen, versenkte Türgriffe, spezielle Radkappen oder eine optimierte Motorhaube tragen zu einer höheren Effizienz und mehr Reichweite bei.
Die Beleuchtung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle: Cyber Lights an der Front, T-förmige Rückleuchten sowie animierte Signalelemente informieren andere Verkehrsteilnehmer, wenn das Fahrzeug in den autonomen Fahrmodus wechselt.
Digitalisierung und KI
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung. Die bekannte Sprachassistentin Laura wird zu einem KI-gestützten Begleiter, der bei Navigation, Alltagsorganisation oder Unterhaltung unterstützt. Ergänzt wird dies durch den neuen Tranquil Mode, der Sitzkonfiguration und Ambientebeleuchtung für eine entspanntere Atmosphäre anpasst.
Darüber hinaus präsentiert Škoda mit der Vision O App eine Vorschau auf ein künftiges digitales Ökosystem. Dieses erlaubt erweiterte Fahrzeugfunktionen, darunter ein Ladeassistent für den Gepäckraum oder personalisierte Display-Einstellungen. Bereits in Kürze wird die bestehende MyŠkoda App um eine KI-basierte Routenplanung auf Basis von Google Gemini erweitert.
Tradition und Zukunft im Kombi-Segment
Škoda ist nach eigenen Angaben seit 2016 Marktführer im europäischen Kombi-Segment. Modelle wie Octavia Combi und Superb Combi haben entscheidend zu diesem Erfolg beigetragen: Seit 1998 wurden mehr als 3,6 Millionen Fahrzeuge verkauft. Mit der Vision O Studie möchte Škoda diese Tradition in das elektrische Zeitalter übertragen. Ob das Modell dann Octavia, Superb oder doch ganz anders heißen wird, ist offen. Das Serienmodell auf Basis der künftigen Konzernplattform – gemeint ist wohl SSP – wird ohnehin erst für die nächste Dekade erwartet, also nach 2030.