F1-Fotos GP Singapur 2019 - Donnerstag

In Singapur präsentiert sich die Formel 1 von ihrer glamourösesten Seite. Am Donnerstag (19.9.2019) bereiteten die Teams ihre Autos für die technische Abnahme vor. Die Fahrer schauten sich den 5.063 Meter langen Stadtkurs ganz genau an.
Ferrari will es wissen. Auf die beiden Siege nach der Sommerpause folgt ein größeres Upgrade für das Nachtrennen in Singapur. Die offensichtlichste Änderung betrifft die Nase, die dank eingearbeitetem Carbon jetzt zwei Löcher trägt. Ähnlich wie der Alfa Romeo C38, nur ohne zentrale Öffnung. Die Modifikation hängt zusammen mit einem neuen Flügel unter der Nase. Der SF90 trägt nun wie einige der Konkurrenzprodukte einen Cape-Flügel – wenn auch einen verhältnismäßig kleinen.
Die italienischen Techniker passten außerdem den Unterboden an. Das neue Exemplar trägt vier neue Zacken. Alles mit dem Ziel, den Luftstrom so zu kontrollieren und zu lenken, dass der SF90 mehr Abtrieb entwickelt. In Belgien und Monza hatten die Teams ihre Autos noch auf möglichst wenig Luftwiderstand getrimmt. Dort schnallten sie kleine Flügel auf, um auf den Geraden schnell zu sein. In Singapur ändern sie ihre Herangehensweise ins Gegenteil. 23 Kurven erfordern den größtmöglichen Anpressdruck. Auf die schnellste Piste im Kalender (Monza) folgt die zweitlangsamste nach Monte Carlo.
Auch Alfa Romeo legt nach
Es gibt auf dem Stadtkurs nur wenige Geraden. Und die sind kurz. Der Vollgasanteil schrumpft von zuletzt über 80 auf knapp 60 Prozent. Was bedeutet, dass der Motorleistung in Singapur deutlich weniger Bedeutung zukommt als bei den letzten beiden Rennen, die Ferrari für sich entschied. Deshalb sind die roten Autos in Singapur Außenseiter – trotz der Neuteile. Die Favoriten auf den Sieg heißen Mercedes und Red Bull.
Die Mechaniker schraubten am Donnerstag die Autos zusammen und brachten sie zur technischen Abnahme in die Garage der FIA. Für den GP Singapur werden nicht nur die größtmöglichen Flügel aufgezogen, sondern auch die Bremsen angepasst. Das Layout und die hohen Temperaturen treiben das Material an die Grenzen. Auf einem Viertel der Runde stehen die Fahrer auf der Bremse. Die härtesten Bremszonen sind laut Bremsenhersteller Brembo die Kurven 1, 7 und 14. Hier verzögern die Autos mit Kräften von rund 5g. Entsprechend vergrößern die Teams die Bremsbelüftungen für eine bessere Kühlung.
Die Fahrer spulten ihr übliches Programm ab: Presserunden, PR-Termine und Streckenbesichtigung. Die Piste wurde großteilig neu asphaltiert. Dazu brachte der Streckenbetreiber in der Auslaufzone von Kurve 7 fünf kuppelförmige Randsteine an, damit die Fahrer hier keinen Vorteil herausfahren können, sobald sie die Strecke verlassen. Außerdem gibt es Anpassungen in der Boxengasse, die den Arbeitsbereich der Teams betreffen. Die sogenannte „Working lane“, also der Bereich unmittelbar vor den Garagen, wurde zurückversetzt und mit einem neuen Belag versehen.
Auch Alfa Romeo kreuzte mit umfangreichen Modifikationen auf. Sie betreffen den Cape-Flügel, die Leitbleche unter der Nase, die Spiegel und die Heckflügel-Endplatten. McLaren überarbeitet den Unterboden, Racing Point den Frontflügel. In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen die wichtigsten Updates sowie einige bunte Impressionen vom Donnerstag.