Formel-1-Fangemeinde wächst
Nach den Veranstaltern melden jetzt auch die TV-Stationen und die sozialen Netzwerke steigende Zahlen für die Formel 1-Saison 2019. In den 20 wichtigsten Märkten stieg die Zahl der Zuschauer um 9 Prozent auf 1,922 Milliarden an.
Eigentlich ist es ein Widerspruch. Mercedes gewinnt zum sechsten Mal in Folge die Weltmeisterschaft. Lewis Hamilton wird zum sechsten Mal Weltmeister und kann seinen Titel schon drei Rennen vor Schluss feiern. Normalerweise drückt das auf die TV-Zahlen und das Interesse am Motorsport.
Doch das Formel 1.Management beobachtet aktuell einen umgekehrten Trend. Seit 2017 steigen die Einschaltquoten am Fernsehschirm wieder. In den 20 wichtigsten Märkten von 1,781 auf 1,922 Milliarden Zuschauer. Das entspricht einer Steigerung von neun Prozent.
In Brasilien, Deutschland, England, Italien und den Niederlande sitzen die meisten Fans. Bei RTL haben bei den 21 Rennen insgesamt rund 84 Millionen Zuschauer reingezappt. Das sind im Schnitt immerhin 4 Millionen pro Grand Prix. Beim Bezahlsender Sky waren es knapp neun Millionen (Schnitt: 0,42 Mio./Rennen).
Den höchsten Zuwachs gab es in Polen mit 256 Prozent. Kein Wunder. Robert Kubica war nach fast neun Jahren in die Formel 1 zurückgekehrt. Man darf davon ausgehen, dass diese Zahl 2020 wieder in den Keller sinkt.
Auch in den Niederlanden erklärt sich das gute TV-Ergebnis von selbst. Dort hat Max Verstappen den gleichen Boom ausgelöst wie Michael Schumacher einst in Deutschland. 2001 kam RTL auf durchschnittlich 10,44 Millionen Zuschauer pro Grand Prix. Besonders Wichtig für Liberty ist die Entwicklung in den USA. Das einstige Sorgenkind legte um 7 Prozent zu. In China schauten 5 Prozent mehr Fans die Formel 1.
Monza das beliebteste Rennen
Auf die Rennen bezogen war überraschenderweise nicht der GP Monaco das Saisonhighlight, sondern die Hochgeschwindigkeitsschlacht in Monza. Weltweit schalteten 112 Millionen Zuschauer den Fernseher ein. Das ist der höchste Wert seit dem GP Mexiko 2016. Insgesamt vier Grand Prix sprengten die 100 Millionen-Marke: Italien, Monte Carlo, Brasilien und Deutschland.
19 der 21 Rennen präsentierten bessere Zahlen als im Vorjahr. Auch die Qualifikation und das Freie Training erfreuen sich größerer Beliebtheit. Am Samstag saßen 5 Prozent mehr Zuschauer vor dem TV-Schirm, am Freitag immerhin 24 Prozent.
Die digitalen Plattformen Twitter, Instagram, Facebook und YouTube bestätigen den Trend. Bei keiner anderen Sportart stiegen die Kontakte so stark wie der Formel 1. Insgesamt 24,9 Millionen Follower interessierten sich für das Thema Formel 1, was einem Anstieg von 32,9 Prozent im Vergleich zu 2018 bedeutet.
Dazu sei gesagt, dass soziale Netzwerke in der Königsklasse des Motorsports erst in der Nach-Ecclestone-Ära gepflegt wurden, also ab 2017. Den größten Anteil an der positiven Entwicklung hatten Videos. 62 Prozent aller neuen Fans sind einer Nielsen-Studie zufolge unter 35 Jahre alt.