GP Singapur 2019 - Ergebnis 2. Training
Der Weltmeister vor dem Kronprinzen: Lewis Hamilton setzte sich im zweiten Training gegen Max Verstappen durch. Die beiden schüttelten das restliche Feld ab. Sebastian Vettel belegte den dritten Rang.
Es ist angerichtet. Lewis Hamilton und Max Verstappen, die beiden großen Favoriten auf den Sieg beim GP Singapur, balgten sich im zweiten Training um die Vorherrschaft. Es dürfte ein Vorgeschmack auf das Qualifying und das Rennen gewesen sein. Hamilton verwehrte dem Red Bull-Fahrer die zweite Trainingsbestzeit des Wochenendes.
Der fünffache Formel 1-Weltmeister umrundete den 5,063 Marina Bay Street Circuit am Freitagabend Singapur-Zeit in 1:38.733 Minuten. Mercedes fährt auf dem Stadtkurs mit dem Spec-2-Motor, da die Motorleistung eher eine untergeordnete Rolle spielt. Verstappen büßte gerade einmal 0,184 Sekunden ein. Der Mercedes W10, der in Singapur mit einem leicht überarbeiteten Heckflügel auftritt, und der Red Bull RB15 sind die beiden Autos mit dem meisten Abtrieb im Feld. Das hilft in den 23 Kurven.
Topteams teilen sich Sektoren auf
Die drei Topteams teilten sich die Sektorbestzeiten auf. Sebastian Vettel war im ersten Abschnitt mit der Geraden zwischen Kurve 5 und 7 der schnellste Mann. Wenigstens da kann Ferrari zum Teil seine überlegene Motorleistung ausspielen. Verstappen gehörte der Mittelabschnitt. Hamilton der Schlussteil. Offenbar konserviert der Mercedes seine Reifen am besten.
Der WM-Führende und WM-Dritte schüttelten die Konkurrenz ab. Vettels Rückstand betrug bereits über acht Zehntelsekunden. Ferrari tat sich schwer auf eine Runde. Im ersten Anlauf hielt ein langsam fahrender Kevin Magnussen den SF90 von Vettel auf. Der Heppenheimer fluchte und brach seine Runde ab. Erst in der siebten Runde auf den weichen Reifen glückte dem viermaligen Champion seine persönlich beste Rundenzeit des Tages. Zu diesem Zeitpunkt waren die Reifen schon nicht mehr in ihrem besten Zustand. Das erklärt einen Teil des großen Rückstands. Man könnte sagen: Ferrari wurde unter Wert geschlagen.
Dem Teamkollegen erging es schlechter. Charles Leclerc war der langsamste Mann in einem Topauto. Der 21-jährige Monegasse reihte sich auf der sechsten Position ein. In der Pause zwischen den Trainings hatte Ferrari das Getriebe im Auto der Startnummer 16 gewechselt. Leclerc bekommt deshalb keine Strafe. Es war die Schaltbox für den Freitag. Auf den Teamkollegen büßte Leclerc vier Zehntelsekunden ein.
Albon macht Frontflügel kaputt
Ferrari schickte den zweifachen Saisonsieger nach einer Viertelstunde auf die Bahn. Da war der SF90 repariert. Die Mercedes-Mechaniker stellten den W10 von Valtteri Bottas nach dessen Unfall im ersten Training ein paar Minuten eher wieder her. Der Finne konnte das Tempo der Spitze nicht mitgehen. Der Sieger des GP Australien und Aserbaidschan fasste als Vierter einen Rückstand von mehr als 1,1 Sekunden auf.
Red Bulls zweiter Fahrer, Alexander Albon, wiederholte seine Platzierung der ersten Einheit. Wieder wurde der 23-Jährige Fünfter. Dieses Mal unterlief ihm ein gröberer Fahrfehler. Nach etwa 20 Minuten steckte sein Red Bull in der Tecpro-Mauer. Albon hatte sich in Kurve zehn verbremst und war mit stehenden Vorderrädern geradeaus in die Streckenabsperrung gefahren. Dabei ging der Frontflügel zu Bruch. Albon legte den Rückwärtsgang ein und befreite sich selbstständig. Er humpelte in seinem Red Bull zurück an die Garage, wo die Mechaniker sein Auto in kurzer Zeit erneuerten.
Das Mittelfeld als Siebter führte Carlos Sainz an. McLaren hat für das Nachtrennen einen veränderten Unterboden aufgelegt, und weitere Detail-Modifikationen am MCL34 vorgenommen. Lando Norris bestätigte das Potential des papayagelben Autos auf der neunten Position. Dazwischen schob sich Nico Hülkenberg im Renault. Der lange Rheinländer kam am Trainingsfreitag deutlich besser mit dem R.S.19 zurecht als Teamkollege Daniel Ricciardo. Der Australier beklagte die Balance des Autos.
Alfa Romeo in Problemen
Toro Rosso und der Marina Bay Street Circuit: Das scheint zu harmonieren. Pierre Gasly und Daniil Kvyat verfolgten die McLaren und Hülkenberg. Wenn auch mit einem Respektabstand von etwa drei Zehntelsekunden.
Racing Point muss sein überarbeitetes Auto kennenlernen. Es sprang am Freitagabend kein Top-10-Platz heraus. Lance Stroll küsste die Mauer. Sergio Perez legte sich mit Kevin Magnussen an, und drückte den Dänen in die Mauer. Die Rennkommissare haben den Vorfall notiert. Der Mexikaner muss bei den Stewards antanzen und sich erklären.
Nach einem Stromausfall im ersten Training haperte es bei Alfa Romeo auch zur späten Stunde. Der Schweizer Rennstall muss noch an der Geschwindigkeit arbeiten. Jedoch regelt Alfa den Ferrari-Motor am Freitag bekanntlich runter und fährt mit tiefen Power-Stufen. Um die letzten Plätze duellierten sich Haas und Williams.